ZDF testet helles Bier: Zwei Produkte fallen gnadenlos durch – „leichter Abgang von Pappdeckel“
ZDF testet Helles: Zwei Produkte fallen gnadenlos durch – „leichter Abgang von Pappdeckel“
Bei hellen Bieren gibt es deutliche Unterschiede, nicht nur im Preis. Im ZDF-Test fällen die Testerinnen ein klares Urteil und finden deutliche Worte.
München – Sommer, Sonne, Biergarten und was darf bei vielen da nicht fehlen? Natürlich ein Helles. Besonders in Bayern ist es beliebt, doch auch außerhalb entwickelt es sich zum Trend. Doch welches ist das Beste? Das ZDF hat in der Verbrauchersendung WISO sechs helle Biere unter die Lupe genommen – drei günstige und drei teurere Produkte. Das Urteil ist deutlich und vernichtend, denn gleich zwei Produkte fallen gnadenlos durch. Diese Biere wurden getestet:
Günstige Biere | Teurere Biere - jedes Bier 1,14 Euro |
---|---|
Perlenbacher von Lidl für 0,55 Euro | Augustiner |
Schultenbräu von Aldi für 0,55 Euro | Lübzer |
5,0 Original für 0,69 Euro | Tegernseer |
Helles Bier im ZDF-Test: Der Experte hat einen klaren Favoriten
Jede Brauerei kann ihrem Bier eine eigene Note geben. Diplom-Braumeister und Bier-Sommelier Dario Stieren weiß, worauf es beim Geschmack eines guten Hellen ankommt. „Geschmacklich sollte das Helle eine super Balance haben aus Malz-Süsse und Hopfen-Bittere“, erklärt der Bier-Experte. Doch welches Produkt überzeugt ihn am meisten – und welches nicht?
Stieren hat einen klaren Favoriten: Das Augustiner findet er am interessantesten. Ganz anders hingegen sieht es bei Schultenbräu von Aldi aus. Der Bier-Sommelier findet es „einfach etwas langweilig“ und setzt es auf den letzten Platz. Nicht viel besser schneidet das 5,0 Original ab. „Das hat einen leichten Abgang von Pappdeckel fast schon“, befindet Stieren.
Deutliche Worte bei der Bier-Verkostung: „Man braucht Erholungspausen“
Doch der Experte bewertet die hellen Biere nicht allein, eine ganze Frauen-Fußballmannschaft macht den Geschmackstest. In einer nicht repräsentativen Stichprobe geben insgesamt 19 Spielerinnen ihre Wertung ab – mit deutlichen Worten. „Schmeckt ein bisschen nach Spüli“, kritisiert eine Spielerin das Lübzer. Das Perlenbacher von Lidl „würde ich mir nicht nochmal holen“, befindet eine andere Testerin. Drastische Worte fallen auch für das 5,0 Original: „Man braucht Erholungspausen“.
Wirklich gut schneiden nur zwei Produkte ab. Auf dem ersten Platz landet das Tegernseer mit sechs der 19 Stimmen. Knapp dahinter auf dem zweiten Platz landet das Augustiner mit immerhin fünf Stimmen. Lübzer und Schulterbräu überzeugen jeweils vier Tester und teilen sich den dritten Platz. Gnadenlos durchgefallen sind hingegen Perlenbacher und 5,0 Original – beide Biere bekommen keine einzige Stimme. Anders sah es im vergangenen Jahr bei einem Radler-Test aus, wo ein Markenprodukt keinen Tester überzeugen konnte.
Klare Verlierer im ZDF-Test – wenigstens im Labor überzeugen alle hellen Biere
Immerhin konnten alle Produkte im Labor überzeugen. Lebensmittelchemikerin Monika Dust hat das Bier auf das Pflanzenschutzmittel Glyphosat und Nitrosamine untersucht, die beim Rösten von Malz entstehen können. Beides wurde in keinem der Test-Biere gefunden. Ganz anders sah es da bei Ökotest aus, die Bakterien und Glyphosat in zwei Bieren bei einer Untersuchung fand. (kiba)