„Riot Days“ in München – und vor dem Konzert gehen Pussy Riot ins Museum
Pussy Riot kommen wieder nach München. Am Donnerstag spielt die russische Punkband im Bahnwärter Thiel. Zuvor ist ein gemeinsamer Museumsbesuch mit dem Künstler Flatz geplant.
Die russische Punkband Pussy Riot spielt am Donnerstag (18. April 2024) in München. Die Putin-Kritikerinnen sind hier zuletzt im Jahr 2022 in den Münchner Kammerspielen aufgetreten, jetzt findet die überarbeitete „Riot Days“-Show um 21 Uhr im Bahnwärter Thiel im Schlachthofviertel statt (Einlass ab 20 Uhr). Karten gibt es online unter www.bahnwaerterthiel.de.
Im Zentrum der Performance aus Musik, Theater und Videokunst steht der 21. Februar 2012, als die Frauen illegal in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau aufgetreten sind. Keine Minute dauerte damals die Protestaktion, die sich gegen die Verflechtungen von Kirche und Staat in Russland richtete – in dem als „Punk-Gebet“ bezeichneten Stück sangen sie unter anderem „Maria, Mutter Gottes, verjage Putin“ und „Der Patriarch glaubt an Putin, obwohl er an Gott glauben sollte“. Inzwischen verhandelt die Show auch aktuelle Ereignisse wie die Verfolgung der Musikerinnen durch das russische Regime sowie den Angriff Russlands auf die Ukraine.
Vor dem Konzert im Schlachthofviertel werden Pussy Riot in der Pinakothek der Moderne erwartet. Der österreichische Künstler Flatz will die Gruppe durch seine Schau „Something wrong with physical Sculpture“ führen. Sie ist noch bis 5. Mai 2024 zu sehen. Sie umfasst Werke des Künstlers von den späten Siebzigerjahren bis heute und widmet sich vor allem dem Körperbegriff. Für Donnerstag munkelt man in Museumskreisen zudem über einen gemeinsamen Auftritt des 71-jährigen Wahlmünchners Flatz und der russischen Aktivistinnen in der kostenfrei zugänglichen Rotunde der Pinakothek der Moderne. Neugierige sollten also zwischen 18 und 19.30 Uhr am Donnerstag im Museum vorbeischauen.