Hagelschutz für Autohaus genehmigt

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Keine gebäudeähnliche Wirkung habe die Schutzkonstruktion auf der Freifläche des Autohauses Stanglmair, urteilte das Landratsamt. © THOMAS PLETTENBERG

Die Hagelnetze, die das Autohaus Stanglmair in Weißach im Frühjahr über seiner Parkfläche ohne Genehmigung errichten hat lassen, sorgten im Juni im Kreuther Gemeinderat für Unmut. Jetzt hat der Gemeinderat die bauliche Anlage genehmigt.

Die Hagelnetze, die das Autohaus Stanglmair in Weißach im Frühjahr über seiner Parkfläche ohne Genehmigung errichten hat lassen, sorgten im Juni im Kreuther Gemeinderat für Unmut. Auch wenn die Stangen-Netz-Konstruktion eines für Autohäuser spezialisierten Herstellers zum Schutz von Fahrzeugen nur in der Hagelsaison stehen sollte, war Stanglmair aufgefordert, eine Genehmigung beim Landratsamt einzuholen. Dies übrigens nicht nur am Landratsamt Miesbach, sondern auch bei den Ämtern in Schongau und Garmisch-Partenkirchen, wo er in seinen anderen Filialen ebenfalls die Hagelnetze errichten ließ.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung nun ließ Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) das Gremium wissen, dass man am Landratsamt der Meinung sei, dass es sich bei den Hagelnetzen um eine bauliche Anlage handelt, die „aufgrund seiner Beschaffenheit kein Gebäude darstellt und auch keine gebäudeähnliche Wirkung“ habe. Deshalb sei auch eine Diskussion über nicht eingehaltene Abstandsflächen der Konstruktion obsolet. Allerdings, so Bierschneider, liege das Autohaus in einem Bebauungsplangebiet, in dem Nebenanlagen grundsätzlich nicht gestattet seien. Mit einer vom Gemeinderat erteilten Abweichung vom Bebauungsplan aber könnte dem Autohaus die Anlage gestattet werden. „Die Intention ist nachvollziehbar. Aber es ist nicht die feine englische Art, den Hagelschutz einfach hinzustellen – ohne zu fragen“, befand der Bürgermeister mit Blick auf die Versicherbarkeit des Unternehmens. Eingedenk dessen, dass man dem Autohaus eine Zukunft in Weißach ermöglichen möchte, stellte Bierschneider den Gemeinderäten zwei Optionen anheim: Entweder man stimme den Hagelnetzen im Zeitraum von April bis September zu, oder das Gremium lehnt die temporäre Stangen-Netz-Konstruktion ab und fordert eine fixe Holzkonstruktion wie beim Autohaus Schlosser am Ringsee.

Martin Walch (SPD) stellte einerseits fest, dass das Gremium grundsätzlich die Möglichkeit schaffen solle, damit das Autohaus existieren könne. Andererseits stoße ihm das Vorgehen, erst bauen und dann erst genehmigen lassen, schon sehr auf. Auch täte er sich schwer hinsichtlich der Ausformung der Konstruktionen – einerseits locker und leicht und nur temporär, andererseits optisch passender, aber wuchtiger und von Dauer. Auch Vizebürgermeister Wolfgang Rebensburg (FWG) erachtete den Schwarzbau und die frühere Ablehnung der Hagelnetze, als sie vom Autohaus Schlosser beantragt wurden, aus paritätischen Gründen für problematisch. Als Bierschneider aber mitteilte, dass er mit dem Autohaus Schlosser gesprochen habe und die Gemeinde diesem das gleiche Recht wie dem Autohaus Stanglmair einräume, die Autohaus Schlosser GmbH aber bei ihrer festen Holzkonstruktion bleiben wolle, fiel dem Gremium die Entscheidung doch leicht. Unter dem Einwand von Peter Stiepan, dass solche Hagelschutznetze nur Gewerbebetrieben gestattet seinen, die ihre Fahrzeuge im Freien stehen haben, bewilligte der Gemeinderat die Stanglmeir’schen Hagelschutznetze – aber nur, wen sie von Oktober bis April demontiert werden. Und auch nur solange auf dieser Flurnummer ein Autohaus ansässig ist.      

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