Zum 42. Mal findet das Filmfest München statt. Am Samstag wurde es feierlich von Ministerpräsident Markus Söder eröffnet. Bis 6. Juli 2025 gibt es Filmspaß für alle.
Viel Wasser, viele Sprünge ins Meer, viel Sommer und Sonnenschein im neuen Filmfest-Trailer. Ein erfrischender Start also am Samstagabend beim Auftakt des Münchner Festivals für Filmfreunde in der Isarphilharmonie. Zum 42. Mal steigt das Fest bis 6. Juli 2025 in der ganzen Stadt.
BR-Moderatorin Christina Wolf führt einmal mehr äußerst charmant durch den Abend. Und begrüßt, nachdem das starke Duo Umme Block in Glitzeroutfits losgelegt hat, – siehe da, unter anderem Markus Söder. „Er ist hier als Cineast und natürlich auch als Ministerpräsident.“ In den vergangenen Jahren wartete man meist vergeblich auf den Landesvater. Den heftigsten Applaus allerdings bekommt Kulturbürgermeister Dominik Krause, den Wolf tagsüber „schon auf dem Christopher Street Day beim Raven“ gesehen hatte. Wolf auf den Jubel im Saal trocken: „Jetzt müssen Sie auf jeden Fall so weiter machen, sonst wirkt’s komisch.“ Tun sie, auch Jurymitglied Vicky Krieps und die Filmfest-Leiter Christoph Gröner und Julia Weigl werden stürmisch abgefeiert.
Dominik Krause stellt den neuen QMS Award vor, der künftig auf dem Filmfest Werke auszeichnen soll, die queeren Lebensgeschichten eine Bühne geben. Sehr persönlich blickt Krause zurück: „Als ich vor 20 Jahren mein Coming Out hatte, gab es kaum Filme über queere Lebensgeschichten. Und wenn, dann thematisierten sie nur Leid und tragische Geschichten. Doch zum Glück gehört zur queeren Lebensrealität auch viel Glück und Spaß und Freude. Ich bin froh, dass diese Unterrepräsentanz aufhört.“ Und weil am Wochenende der Christopher Street Day war, möchte er ergänzen: „Hass und Hetze gegen queere Menschen nehmen immer mehr zu. Ich bin sehr stolz, dass am Rathaus die Regenbogenfahne weht. Und auch am Bayerischen Landtag und vor der Staatskanzlei, vielen Dank an den Ministerpräsidenten für dieses starke Zeichen.“ Auf den Dank an Söder folgt die Bitte: „Sie haben einen queeren Aktionsplan auf den Weg gebracht und dagegen eine Welle des Hasses erfahren. Bitte lassen Sie sich davon nicht abbringen. Bringen Sie den Aktionsplan auf den Weg!“ Bestärkender Applaus im Saal.
Markus Söder selbst findet dann auch Worte, die ankommen: „Klar sind die Oscars auch ganz gut. Es gibt die Berlinale, da ist es immer sehr kalt und schön. Aber München ist einfach das Festival schlechthin.“ In Bezug auf den Filmgipfel, der gerade in München stattgefunden hat, hat der Ministerpräsident Erfreuliches zu berichten: „Jetzt sollen die Rahmenbedingungen für die Produktion steuerlich besser unterstützt werden. Wir wollen nicht, dass der Film abwandert. Filmemachen in Deutschland soll sich wieder lohnen - und das Land wieder ein starker Filmstandort in ganz Europa werden.“
Bereits im vergangenen Jahr, in dem Gröner das erste Mal die Gesamtleitung, Weigl die künstlerische Leitung übernommen hatten, begeisterten sie vor allem durch ihren großen Teamspirit. Der spiegelt sich auch an diesem Abend wider. Gleich zu Beginn erbitten sie einen „Riesenapplaus für unsere Volunteers, die dieses Festival ermöglichen.“ Doch vom gesamten Team schwärmen die beiden. Gröner: „Wir lieben es, Teil dieses Teams zu sein!“
Leichtigkeit falle angesichts der Weltlage nicht immer leicht. Doch ein Festival wie dieses positiv zu gestalten, sei jetzt umso wichtiger: „Filme sind das beste Mittel, um zusammenzukommen, sich zuzuhören und in Dialog zu treten. Das ist genau das, wofür wir stehen wollen.“ Einen „bunten Blumenstrauß von Filmen“ werde es in den kommenden Tagen geben. 155 Filme insgesamt, alle werden das erste Mal in Deutschland gezeigt. Die besten können den Preis CineWave. Schaut aus wie eine Welle, die ans Isarufer angespült wird. Erfrischt.