Das beliebte Skigebiet Madonna di Campiglio in Italien wird ab der Wintersaison 2025/26 eine Kapazitätsgrenze einführen, um den Massentourismus zu kontrollieren. Die Initiative „Numero Ideale” begrenzt die Anzahl der Tagesskipässe auf 14.000 bis 15.000 pro Tag, wie "Heute" berichtet. Dies ist eine erstmalige Maßnahme im Alpenraum.
Diese Einschränkung wird testweise an Tagen mit besonders hohem Besucherandrang während der Weihnachts- und Fastnachtsferien eingeführt. Laut „Heute" verkaufte das Skigebiet an Spitzentagen im letzten Jahr bis zu 23.000 Skipässe. Seilbahn-Direktor Bruno Felicetti erläutert: „Was übrig bleibt, kommt in den Tagesverkauf.“
Erstes Skigebiet führt neue Obergrenze ein: „Nicht praktikabel"
Tagesgäste sollten sich daher frühzeitig online ihre Skipässe sichern, um nicht nach Hause fahren zu müssen, wenn das Kontingent voll ist. Die Regelung gilt nur für Tagestouristen. Saisonkartenbesitzer und Gäste mit Mehrtagespässen sind in der Begrenzung bereits berücksichtigt.
Es gibt jedoch auch Kritik. Marco Pappalardo von „Dolomiti Superski“ erklärte etwa gegenüber dem „Corrieredellaltoadige“, ein Kontingentsystem sei für ein miteinander verbundenes Skigebiet wie „Dolomiti Superski“ nicht praktikabel. „Wir haben sehr viele Zugangspunkte, oft in verschiedenen Provinzen, und könnten keine einheitliche Anzahl von Tageskarten verwalten. Dieses Modell ist für ein Netz dieser Art nicht anwendbar. Außerdem sind wir weiterhin davon überzeugt, dass das Erlebnis auf den Pisten nicht eingeschränkt werden sollte.“
Beliebter Skiort von Touristen überrannt: Influencer sorgten für Verkehrschaos
Was zu viele Ski-Touristen anrichten können zeigte sich Anfang des Jahres im italienischen Skiort Roccaraso, der einen massiven Besucheransturm erlebte. Neapolitanische Influencer sorgten auf TikTok für den Andrang, indem sie günstige Tagesausflüge in den Skiort bewarben.
Rund 260 Busse brachten 10.000 Menschen ins Skigebiet. Die Folge war ein Verkehrschaos. Die Reise, die normalerweise zwei Stunden dauert, zog sich bis zu sechs Stunden hin.