Russlands Waffen-Produktion am Ende? Studenten sammeln E-Zigaretten – „Beitrag zum Sieg“

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Mit einem Propaganda-Poster versuchen russische Studenten Elektronik zu sammeln, um Putins Soldaten im Ukraine-Krieg zu unterstützen. (Collage mit Archivmaterial) © Collage: Screenshot / VK // Imago / SNA

Studenten in Russland werden offenbar teils gebeten, ihre E-Zigaretten abzugeben. Die Technik könne für den Ukraine-Krieg genutzt werden.

Samara – Die Sanktionen gegen Russland als Reaktion auf den Ukraine-Krieg wirken. Zwar hatten sich einige westliche Politiker mehr Schaden erhofft. Doch etwa der eklatante Ersatzteilmangel in der russischen Industrie lässt sich kaum mehr verbergen. So kommt es etwa immer wieder zu Flugzeugabstürzen, da die Maschinen mangels Teilen nicht ordentlich gewartet werden können. Und dieser Umstand sorgt nun für Erfindungsreichtum. Das zeigt ein Vorfall an einer russischen Universität.

An der Universität Samara im Südosten des europäischen Teils Russlands sammelt eine patriotische Studentenverbindung offenbar gebrauchte E-Zigaretten von Studenten ein. Offenbar mit dem Ziel, den Ukraine-Krieg Wladimir Putins zu unterstützen. In einem Flugblatt des Vereins heißt es laut eines Berichts der Zeitung Novaya Gazeta Europa, dass man nicht an den Zigaretten an sich interessiert sei. Vielmehr könne man die Batterien und Mikroschaltungen gebrauchen. Diese könnte man dem Bericht nach für den Bau von Drohnen verwenden.

Russlands Kriegsindustrie am Boden? Studenten sammeln E-Zigaretten ein

Um auf die Aktion aufmerksam zu machen, wurden auf dem Campus Plakate gestreut und Sammelboxen aufgestellt. Dabei nutzte man ein altes Motiv aus Sowjetzeiten. Hier wurde mit einem Bild gegen Alkoholmissbrauch geworben, auf dem ein Russe ein Schnapsglas ablehnt. Die Studentenvereinigung ersetzte das Glas auf ihrem Plakat durch eine E-Zigarette. Im Hintergrund ist folgender Text zu lesen: „Eine elektronische Zigarette = ein Hubschrauberabwurf auf den Feind“.

Mit diesem Propaganda-Poster versucht eine patriotische Studentenverbindung in Russland Putins Ukraine-Krieg zu unterstützen.
Mit diesem Propaganda-Poster versucht eine patriotische Studentenverbindung in Russland Putins Ukraine-Krieg zu unterstützen. © Screenshot: VK

„Sammeln und bringen Sie gebrauchte elektronische Zigaretten“, heißt es in einer Erklärung des Verbandes laut Novaya Gazeta Europa. Weiter schreibt die Vereinigung: „Sie rauchen vielleicht nicht, aber Sie haben Freunde, die rauchen – nehmen Sie ihnen elektronische Zigaretten ab, gehen Sie nicht vorbei! Rauchen schadet ihrer Gesundheit, kann aber im Kampf gegen westliche Technologie von unschätzbarem Wert sein.“

„Alle massenhaft verrückt geworden“: Russische Studenten sammeln Technik für Ukraine-Krieg

Auf Nachfrage der Zeitung auf dem Campus gaben offenbar viele Studenten an, nichts von der Aktion mitbekommen zu haben. Auch in der Militärabteilung der Universität habe man die Studenten nicht über das Programm informiert, heißt es weiter: „Es fühlt sich an, als wären alle massenhaft verrückt geworden“, wird ein Student zitiert.

Dennoch hat die Aktion offenbar aus Sicht der Studentenvereinigung Erfolg. „Danke an die Raucher – zumindest einige profitieren von ihrem Rauchen“, heißt es auf der russischen Social-Media-Plattform VK etwa. Die Verbindung informiert hier darüber, dass bereits eingesammelte E-Zigaretten in die von Russland besetzten Teile der Ukraine geschickt worden seien. In einem weiteren Beitrag der Verbindung heißt es: „Vielen Dank an alle, die geantwortet und der Front geholfen haben. 224 gebrauchte elektronische Zigaretten wurden gesammelt und an die SVO-Zone geschickt. Das ist der Beitrag der E-Zigaretten-Raucher zu unserem Sieg!“

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