Symbolfigur für missglückte Wechsel: Zieht Nagelsmann jetzt Konsequenzen?
Das DFB-Team hat gegen Portugal den Einzug ins Finale der Nations League verpasst. Eine Symbolfigur für die missglückten Wechsel: Serge Gnabry.
München – Wenn das Fachmagazin kicker einem Spieler für einen Kurzauftritt die Note „6“ gibt, dann hat das eine Signalwirkung. Serge Gnabry bekam nach dem Nations-League-Halbfinale zwischen Deutschland und Portugal (1:2) als einziger Akteur die schlechteste Bewertung auf dem Platz.
Bayern-Star Gnabry enttäuscht gegen Portugal
Obwohl kaum ein Akteur sein Toplevel abrief, fiel der 29 Jahre alte Angreifer negativ auf. Er ersetzte den zuvor glanzlosen, aber immerhin in ein bis zwei Aktionen auffälligen Leroy Sané nach rund einer Stunde. Und was machte Gnabry aus diesen verbleibenden 30 Minuten? Nichts! Die Bank entschied das Duell. Während sich Portugal besser wechseln konnte, wurde es bei der Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann schlechter.
Kein Biss, keine Power, keine Torgefahr: Gnabry enttäuschte! Der „Eins-zu-Eins-Wechsel“, so Nagelsmann, hat der Mannschaft nicht die erhoffte Energie gebracht. Es wäre zu einfach, Gnabry für die Niederlage verantwortlich zu machen, das Team kam kollektiv nicht an seine Grenzen.
Bei Gnabry setzt sich jedoch ein vor rund zwei Jahren startender schleichender Abwärtstrend immer weiter fort. Die letzte Torbeteiligung im Nationaldress liegt inzwischen lange zurück, am 28. März 2023 traf er noch unter Nagelsmann-Vorgänger Hansi Flick gegen Belgien (2:3).
Seit neun Partien keine Torbeteiligung für das DFB-Team
In den darauffolgenden neun Einsätzen bei der Nationalmannschaft kamen weder Tor noch Assist hinzu. Nagelsmann strich ihn für das Viertelfinale gegen Italien (2:1/3:3) aus dem Kader, holte ihn aber nach gutem Endspurt beim FC Bayern mit fünf Torbeteiligungen in sieben Partien zurück in den Kreis der Nationalmannschaft.
Doch war es das nun endgültig für Gnabry, dessen Stern bei den Olympischen Spielen 2016 aufging, als er Deutschland mit sechs Treffern beinahe zur Goldmedaille geführt hätte? Möglicherweise erhält er bei der Partie um Platz 3 am Sonntag in seiner Heimat Stuttgart gegen Spanien oder Frankreich noch eine letzte Chance.

Dennoch stellt sich mehr und mehr die Frage, worauf Nagelsmann bei dieser Personalie noch wartet und ob er ihn nach diesem Lehrgang mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2026 endgültig streicht. Gnabry ist beim FC Bayern inzwischen Verkaufskandidat und nur noch selten Starter. Die Münchner würden einem ihrer Topverdiener keine Steine in den Weg legen, wenn dieser den Klub verlassen will.
Wird Gnabry zukünftig noch nominiert für das DFB-Team?
Gnabry hatte seinen Höhepunkt in der Saison 2020, er war mit 37 Torbeteiligungen ein Schlüssel auf dem Weg zum Sextuple. Von diesem Glanz ist fünf Jahre später kaum noch etwas übrig. Nagelsmann wird nach der bitteren Niederlage gegen Portugal seine Schlüsse ziehen. Die Personalie Gnabry zählt dann sicherlich zu den Diskussionsthemen.