Ausnahmen für Carsharing in Hallbergmoos umstritten

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Vereinzelt sieht man sie bereits in Hallbergmoos: Miles-Carsharing-Fahrzeuge wie hier, die in der Predazzoallee parken. © Oestereich

Mit der Nordallianz will Hallbergmoos einem Carsharing-Anbieter den Weg ebnen. Der Gemeinderat tut sich allerdings noch schwer, Parkraum dafür zur Verfügung zu stellen.

Hallbergmoos - Im Februar dieses Jahres hat die Geschäftsstelle der Nordallianz bei der Firma Miles Mobility GmbH nachgefragt, ob sich diese eine Erweiterung ihres Geschäftsgebiets auf Hallbergmoos vorstellen könnte. Das in Berlin ansässige Carsharing-Unternehmen mit nach eigenen Angaben über 21.000 Fahrzeugen hat grundsätzlich Interesse bekundet. Man kennt es aus vielen deutschen Großstädten, darunter München: ein preisgünstige Alternative zum eigenen Auto, die von vielen Menschen als besonders umweltfreundlich wahrgenommen wird. 

Allerdings, so der Anbieter, sei es aufwendig und teuer, Fahrzeuge täglich aus den Umlandgemeinden abzuholen oder umzuparken. Daher bat man darum, entweder zeitlich unbeschränkte Gebiete anzubinden und solche anzuordnen – oder Ausnahmegenehmigungen von den zeitlichen Parkbeschränkungen (maximal 24 Stunden), wie es sie in Hallbergmoos flächendeckend gibt, zu erteilen. Nachbar Neufahrn bietet seit Herbst 2023 dem Carsharing-Unternehmen kostenlose Parkplätze ohne zeitliche Beschränkungen an.

Das Bauamt warnt

„Das ist hochinteressant. Auch für die ‚Welle‘. Wir könnten an der Messerschmittstraße und auf dem Surftown-Parkplatz Stellplätze ausweisen. Ich würd’s gerne probieren“, sagte Ortschef Josef Niedermair. Das passende Verkehrsschild hatte Robert Wäger (Grüne) zur Veranschaulichung ausgedruckt dabei. Es erlaubt Sharing-Fahrzeugen – egal welchen Anbieters – dort zu parken.

Das Bauamt warnte unterdessen: Würde man Leihfahrzeugen per Ausnahmegenehmigung eine unbegrenzte Parkdauer einräumen, würde dies wohl bei der Bevölkerung und Beschäftigten auf Unverständnis stoßen. Zumal im Ort hoher Parkdruck bestehe. Außerdem hegt das Bauamt die Befürchtung, dass Kunden mit den Leihwagen auf ihrem Weg zum Flughafen nur bis nach Hallbergmoos fahren, „um sich die zehn Euro Einfahrtgebühr am Flughafen zu sparen.“ Die Parkzeitbeschränkungen wurden in Hallbergmoos unter anderem eingeführt, um sogenannte „Flughafen-Parker“ fernzuhalten.

Geteilte Meinungen

„Bei den Bürgern sind wir restriktiv, nun sollen wir kommerziellen Anbieter uneingeschränktes Parken erlauben? Mir fehlt da das Verständnis und ein konkreter Antrag“, äußerte sich Wolfgang Reiland (Einigkeit) skeptisch. Thomas Henning (FW) steht dem Angebot indes aufgeschlossen gegenüber: „Wir wollen doch die Mobilitätswende. Wir sollten Stellplätze dafür ausweisen“, so sein Appell. Die Fraktionen sind nun aufgefordert, geeignete Parkplätze im gesamten Ortsgebiet vorzuschlagen. Grundsätzlich steht man einer Probephase (bis 31. Dezember 2025) aufgeschlossen gegenüber. Im Anschluss will man anhand der Leihvorgänge das Projekt neu bewerten.

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