„Was stimmt mit euch nicht?“ - Kroatien-Reisende rechnet mit Urlauber-Verhalten ab

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Touristen bringen in immer wieder ihre Hunde in Gefahr. Eine deutsche Urlauberin schlägt Alarm und fordert mehr Achtsamkeit.

Zagreb – Kroatien und viele weitere europäische Länder leiden diesen Sommer unter extremer Hitze. Die hohen Temperaturen können mit hohen gesundheitlichen Risiken einhergehen und betreffen nicht nur den Menschen: Wer mit seinem Hund tagsüber für Ausflüge oder gar Städtetrips unterwegs ist, sollte dringend Vorsicht walten lassen. Eine deutsche Touristin in Kroatien musste nun miterleben, wie schnell Herrchen ihre Vierbeiner in der Hitze verlieren können.

Lots of dogs walking in the city.
Trotz extremer Hitze nehmen einige Urlauber ihre Hunde auf längere Ausflüge und ohne ausreichend Wasser mit. © Ein Pärchen steht in einer Innenstadt mit einem hechelnden Hund an der Leine.

„Heute war ich beim Tierarzt, um Tabletten für meinen Hund zu holen“, berichtete die Urlauberin namens Sandra W. in einer Facebook-Gruppe für Kroatien-Urlauber am Montag (11. August). „Die Ärztin fragte mich, wie er mit der Hitze klarkommt. Ich hab ihr erzählt, dass wir nur ganz früh morgens und spät abends kurz Gassi gehen – so, wie es jeder halbwegs vernünftige Mensch machen sollte.“

Hundebesitzerin entsetzt über Verhalten von Kroatien-Urlaubern: „Was stimmt nicht mit euch?“

Diesem Beispiel scheinen jedoch nicht alle Kroatien-Urlauber zu folgen. „Sie erzählte mir dann, wie gefährlich diese Temperaturen für Hunde sind und dass gerade eine englische Bulldogge gestorben ist, weil ihre Besitzer den ganzen Tag mit ihr unterwegs waren“, berichtet sie weiter. Beim Verlassen der Praxis habe sie das Pärchen weinend auf der Treppe sitzend gesehen.

Es scheint kein Einzelfall zu sein, dass gesundheitliche Risiken für Hunde bei extremer Hitze immer wieder unterschätzt werden. Die Urlauberin kritisiert, sie habe bei einem Trip in die Stadt Pula „überall Hunde mit hängenden Köpfen“ und „Zungen fast bis zum Boden“ gesehen. Viele Tiere hätten dabei „völlig am Ende“ gewirkt. Die Besitzer seien mit ihrer Aufmerksamkeit oft völlig woanders, das Handy oder nächste Schaufenster sei offenbar interessanter. „Was stimmt mit euch nicht?“, fragte die Hundebesitzerin entsetzt in ihrem Beitrag.

Der Deutsche Tierschutzbund informiert auf seiner Website, dass starkes Hecheln und Unruhe oft erste Anzeichen einer Überhitzung sind. In solchen Fällen ist schnelles Handeln erforderlich: Schatten, Wasser und kühle Tücher auf den Gliedmaßen können helfen, die Körpertemperatur wieder zu senken. Bei ernsthaften Warnsignalen wie „Gleichgewichtsstörungen, Erbrechen und Bewusstlosigkeit“ sollte laut der Organisation sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

Extreme Hitze: Deutscher Tierschutzbund gibt Tipps zum richtigen Umgang mit Hunden

Hunde oder auch Katzen funktionieren im Bezug auf Hitze anders als Menschen. Sie können nicht durch Schwitzen über die Haut abkühlen und brauchen deshalb „ausreichend Wasser und kühle Schattenplätze“, informiert der Deutsche Tierschutzbund. „Hundehaltende sollten Gassirunden auf die frühen Morgen- oder Abendstunden legen und die Mittagshitze meiden.“

Ein gewissenhafter Umgang mit Haustieren im Urlaub ist auch laut der entsetzten Urlauberin das A und O. Sie wählte deshalb klare Worte zum Schluss ihres Statements: „Ein Hund kann nicht sagen, dass er nicht mehr kann – er zeigt es euch. Wenn ihr unfähig seid, das zu erkennen, dann solltet ihr euch lieber ein Stofftier zulegen.“ Für die deutliche Botschaft erhielt sie viel Zuspruch in den Kommentaren. Dutzende Menschen bedankten sich, dass sie das wichtige Problem öffentlich thematisierte.

Das Wetter spielt bei der Urlaubsplanung eine entscheidende Rolle. Eine Kroatien-Urlauberin bat zuletzt im Netz um Rat – und bekam einen wichtigen Tipp. (no)

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