Er blieb Geburtsstadt bis zuletzt verbunden: „Bayer, Franke, Fürther“ – Söder trauert um Henry Kissinger

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Henry Kissinger ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Zur Welt kam er 1923 im fränkischen Fürth. Seine Heimat hatte er zuletzt im Juni besucht.

Fürth/Washington - Ein gebürtiger Franke als Gestalter der Weltpolitik: Henry Kissinger, geboren als Heinz Alfred am 27. Mai 1923 in Fürth, entwickelte sich zu einer der einflussreichsten politischen Figuren des 20. Jahrhunderts. Trotz seiner internationalen Rolle behielt der kürzlich im Alter von 100 Jahren verstorbene ehemalige US-Außenminister stets eine enge Verbindung zu seiner fränkischen Heimat.

Henry Kissinger ist tot: Ehemaliger US-Außenminister besuchte zuletzt im Juni seine Heimat Fürth

Im Juni dieses Jahres kehrte Kissinger in seine Heimatstadt Fürth zurück. Dort feierte er seinen 100. Geburtstag nach. „Es ist für mich sehr bewegend, in meinen Geburtsort zurückzugehen und zu erfahren, wie eng die Verbindungen geblieben sind zwischen dem Ort, wo ich geboren bin, und meiner neuen Heimat“, sagte er damals. Eine Tafel am Geburtshaus des Ehrenbürgers Kissinger an der Mathildenstraße erinnert an den „wohl bekanntesten Fürther“, wie Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) ihn nannte.

Bei seinem letzten Besuch in Franken wurde Kissinger nicht nur von hochrangigen Gästen aus Politik und Diplomatie begrüßt. Auch eine Kindermannschaft der SpVgg Greuther Fürth - dem Lieblingsverein des passionierten Fußballfans - hieß ihn willkommen.

Henry Kissinger gestorben: „Fürth ist Teil unseres Lebens geblieben“

1938 floh Kissinger als Sohn jüdischer Eltern mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten in die USA. Trotz der schrecklichen Erlebnisse während der NS-Zeit blieb er seiner Heimat eng verbunden. Beim Festakt im Fürther Stadttheater erzählte Kissinger im Juni, wie er bereits vor 90 Jahren erstmals in dem Theater war und die Oper „Fidelio“ sah. „Die Erinnerungen an unsere Jugend haben mir durch schwierige Zeiten geholfen“, sagte er. „Fürth ist durch alle Zeiten ein Teil unseres Lebens geblieben.“ In Fürth besuchte Kissinger zudem das Grab seines Großvaters auf dem neuen jüdischen Friedhof.

100. Geburtstag von Dr. Henry A. Kissinger am 20.06.2023 im Stadttheater in Fuerth. Markus SOEDER (Ministerpraesident Ba
Henry Kissinger gemeinsam mit Markus Söder. Der Ministerpräsident von Bayern trauert um den gebürtigen Fürther, der bis zum US-Außenminister aufgestiegen ist (Archivbild). © IMAGO / Sven Simon

Söder trauert um Kissinger: „Bayer, Franke, Fürther“

Auf Instagram äußerte sich Markus Söder zum Tod des Franken. „Bayern trauert um Henry Kissinger“, schrieb der Ministerpräsident und CSU-Chef zu einem gemeinsamen Foto. Er würdigte ihn als bedeutenden Staatsmann mit Weitsicht und analytischem Scharfsinn. „Er war Bayer, Franke, Fürther und seiner alten Heimat und dem jüdischen Leben bis zuletzt verbunden. (...) Bayern wird seinem berühmten Sohn ein ehrendes Gedenken bewahren.“ (kam/dpa)

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Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung bearbeitet und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin Katarina Amtmann sorgfältig geprüft.

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