Lechbrucker Theatergruppe entführt ihr Publikum in den Dschungel

Mit dem „Dschungelbuch“ begeistert die Lechbrucker Theatergruppe das Publikum. Das Besondere dabei: Die Zuschauer werden in das Stück einbezogen.

Lechbruck – Wieder einmal ist es der Lechbrucker Theatergruppe gelungen, das Publikum zu begeistern. In diesem Jahr gab es ein Stück für Kinder: das „Dschungelbuch“ von Rudyard Kipling. Doch nicht nur den Kindern gefiel es – auch bei den Erwachsenen kam die Aufführung sehr gut an. Im Anschluss an die am vergangenen Samstag bereits dritte Darbietung hörte man von Jung und Alt nur begeisterte Stimmen.

Hinter der Aufführung steckt viel Arbeit. So hat sich der Regisseur Stefan Jacobs bei seiner Inszenierung an der Originalfassung des Buches von Kipling orientiert und es angepasst an Möglichkeiten in Lechbruck. Eindrucksvolle Kostüme wurden hergestellt und die Kulissen wurden fantasievoll gestaltet. Alles sollte so perfekt wie möglich sein, um den Zuschauern das Gefühl zu geben, sich tatsächlich im Dschungel aufzuhalten. Der Requisitenbau liegt in den Händen von Hermann Kösl und Oliver Mannert, während Stefan Helmer und Hias Nußrainer für das perfekte Zusammenspiel von Licht und Musik zuständig sind.

Bereits seit September letzten Jahres wird nun geprobt, zunächst einmal pro Woche, seit Oktober dann zweimal pro Woche. Viel Freizeit wird „geopfert“, doch die Darsteller sind alle mit viel Freude und Begeisterung dabei.

Darsteller singen selbst

Bemerkenswert ist, dass die Lieder von den Darstellern selbst gesungen werden und nur die Begleitmusik vom Band kommt. Viele Schauspieler haben Doppelrollen, so sind z.B. Nicole Wiedemann als Schakal Tabaqui, als ein Elefant und als Affe zu sehen und Bianca Burkhart spielt sowohl die Wolfsmutter Raksha als auch einen Affen, um nur einige zu nennen.

Die verschiedenen Doppelrollen erfordern auch von den Damen hinter der Bühne (Nadine Helmer und Josefina Reichert) großes Engagement. Müssen die Darsteller doch so schnell wie möglich umgezogen werden und nachgeschminkt werden. Die Hauptrolle des Findelkinds Mogli wird von der 15-jährigen Laura Wölfle souverän gespielt. Balu, der Bär (gespielt von Oliver Mannert) begeistert immer wieder durch seine lustigen Gags und Gesichtsausdrücke, wie z.B. seine Verzweiflung über den Versuch von Mogli, wie ein Bär zu brüllen. Viel Gelächter ist von den Zuschauern zu hören, als sich Baghira, der Panther (gespielt von Manfred Riedle) und Balu gegenseitig mit nicht ganz ernst gemeinten Schimpfwörtern bedenken.

Ein großer Spaß für die Kinder

Das Publikum wird immer wieder einbezogen in die Handlung, was vor allem für die Kinder ein großer Spaß ist. So wird dazu aufgefordert, dafür zu stimmen, dass Mogli im Dschungel bei den Wölfen (gespielt von Herbert Ungelert, Stefan Jacobs, Kathrin Schwingshandl, Maria Marczinek) bleiben darf und Balus Lied „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ darf mitgesungen werden.

Doch nicht nur dadurch wird dem Publikum vermittelt, dass es mitten im Dschungel ist. Dieser Eindruck entsteht z.B. dadurch, dass gefährliche Tiger Shir Khan (gespielt von Florian Zaremski), Schakal (Nicole Wiedemann) und auch die Elefanten (gespielt von Marion Tyka, Nicole Wiedemann, Maria Marczinek, Bianca Burkhart) durch die Zuschauer nach vorne zur Bühne gehen und dabei Kontakt aufnehmen.

Die Handlung findet nicht nur auf der Hauptbühne statt, auch direkt vor den Kindern, für die ganz vorne vier Bankreihen reserviert sind, wird gespielt. Nach der Aufführung kommen die Darsteller „zum Anfassen“ vor die Bühne und Fotos können gemacht werden.

Am kommenden Samstag, 20. Januar, um 16 Uhr gibt es noch einmal die Möglichkeit, sich in der Lechhalle durch das Stück verzaubern zu lassen.