Wegen unerwarteter Schäden verlängert sich die Vollsperrung der Marktanger-Tiefgarage in Sonthofen. Die Teilnutzung ist erst ab Samstag, 1. November, wieder möglich.
Sonthofen – Dass es im Zuge der Generalsanierung der MarktangerTiefgarage zu Verzögerungen im Ablauf kommen könnte, war von Anfang an klar.
Bis Ende Oktober bleibt die Tiefgarage in Sonthofen am Marktanger gesperrt
Und zuletzt, im zweiten Bauabschnitt, traten diese neuen Befunde im Zustand der Zwischendecke tatsächlich zutage. „Irgendwas ist immer“, fasste Johannes Hauptstock-Buhl, Leiter des Baureferates der Stadt, den umfangreichen Sanierungsbedarf zusammen. Auch das Eingangsgebäude gab Anlass zu umfangreicheren Arbeiten als ursprünglich vorgesehen. Auch Dipl.-Ing. Helmut Heiserer vom Planungsbüro WTM Engineers in München skizzierte die Problematik, mit der man beim Bauen im Bestand immer zu rechnen habe: „Das heißt, Erkenntnisse zu gewinnen und den Ablauf zu modifizieren.“
In diesem Fall wurde trotz einer gründlichen Voruntersuchung ein erhebliches Ausmaß der Korrosionsschäden erst später entdeckt. Der alte Terminplan konnte so nicht komplett eingehalten werden. Um den Bauabschnitt 2 – also die erforderliche Vollsperrung – möglichst kurz zu halten, wurden alle Register gezogen, um die Arbeiten zu beschleunigen: Zusätzliche Firmen zur Ausführung, Sonderschichten. Nicht vermeiden konnten das allerdings da und dort den Aufschub von Folge- und Anschlussarbeiten, die nun im dritten Bauabschnitt folgen werden.
Späte Entdeckung weiterer Schäden an der Marktanger-Garage in Sonthofen
Unterm Strich ergab sich zwangsläufig eine Verlängerung der Vollsperrung um einen Monat: Die Teilnutzung ist mithin erst ab 1. November möglich. Und was kostet es? Den Mehraufwand schätzt die Verwaltung auf rund 330.000 Euro, berichtete HauptstockBuhl in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses. An der Gesamtsumme – knapp 12 Millionen Euro – für die Generalsanierung ändere sich „fast nichts“, da andererseits in Nachtragsvereinbarungen Einsparungen erzielt wurden und sich die Mehrkosten auf etwa 124.000 Euro reduziert werden. Im zweiten Gebäudeteil wird jedoch eine ähnliche Situation erwartet, wie der Chef des Baureferates andeutete. Anlass für etwaige „Regressforderungen“ seitens der Stadt gebe der Sachverhalt aber nicht. Die Verzögerungen seien nicht vom Auftraggeber zu vertreten. „Damit lösen sich die Anspruchsvoraussetzungen auf und neue Ausführungsfristen sind zu vereinbaren“, heißt es dazu von der Bauverwaltung. Gleichzeitig habe der Auftragnehmer dem „Abhilfeersuchen“ der Stadt Sonthofen als Auftraggeber entsprochen und zuletzt einen Schichtbetrieb eingeführt, um schneller voranzukommen.
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