Bauarbeiten an der B2: Kranke Bäume müssen gefällt werden - „die einzige Lösung“
Seit ein paar Tagen werden große Bäume an der B2 zwischen Fürstenfeldbruck und Germering gefällt. Grund: Die Eschen sind von einem Pilz befallen und könnten umkippen.
Landkreis/Alling - Baum für Baum wird auf einem kleinen Areal an der B2 in den vergangenen Tagen gefällt. Der Grund für die Arbeiten an der Bundesstraße zwischen Fürstenfeldbruck und Wagelsried ist nun bekannt: Es ist das Falsche Weiße Stengelbecherchen. Besser bekannt ist der Pilz als das, was er auslöst – das Eschentriebsterben.
Baumfällung an B 2: Gefahr für die Sicherheit
15 stattliche Eschen, die direkt an der B2 standen, wurden vergangene Woche gefällt. Weitere 30 folgten am Dienstag, wie Marcus Dörner, Sprecher des Staatlichen Bauamts Freising, gegenüber unserer Zeitung bestätigt. Die Behörde ist für die Bundesstraßen im Landkreis zuständig. Nach den Fällarbeiten bleiben lediglich Baumstümpfe zurück, die mehrere Meter hoch wie Mikadostäbchen aus der Fläche mit Büschen und Gestrüpp in die Höhe ragen. „Straßenbäume werden regelmäßig hinsichtlich ihrer Standsicherheit kontrolliert“, erklärt Dörner. Sofern die nicht mehr gewährleistet ist, wie im Fall an der B 2, müssen die Bäume weg.

Baumfällung an B 2: Einzige Lösung bei Pilzbefall
Der Durchmesser der Eschen, die am Dienstag gefällt wurden, läge zwischen fünf und 15 Zentimetern, so Dörner weiter. „Alles Naturanflug.“ Das heißt, dass die Eschen sich auf natürlichem Wege vermehrt beziehungsweise ausgesät haben. Insgesamt rund 45 Bäume mussten wegen des Pilzbefalls also bereits umgelegt werden.
Aber damit noch nicht genug: Bei weiteren 15 Eschen im Landkreis Fürstenfeldbruck ist die Standsicherheit nach Untersuchungen des Staatlichen Bauamts Freising nicht gewährleistet. Diese stehen an der B 2 und B 471. Auch sie können nicht stehen bleiben.

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Das ist bis dato die einzige Lösung, sagt Eugenie Scherb, Vorsitzende des Bund Naturschutz Kreis Fürstenfeldbruck (BN). Zumindest im Außenbereich. Im eigenen Garten könnte man bei Befall noch reagieren. „Der Pilz sitzt auf den Blättern“, erklärt Scherb. Blätter, die herunterfallen, könne man im Garten wegräumen. Im Außenbereich, wie etwa an der B 2, sei das natürlich nicht möglich. „Der Pilz überwintern mit den herabgefallenen Blättern am Boden und kriecht im Frühjahr erneut den Baum hoch“, erklärt die BN-Kreisvorsitzende.
Eschentriebsterben: Viele Kommunen betroffen
Generell sind Fällarbeiten auf die Wintermonate zwischen September und März begrenzt, wegen der Brut- und Nistzeit der Vögel, so Eugenie Scherb. „Wenn es allerdings zu viel Totholz ist und Bäume umzukippen drohen, dann gibt es auch Ausnahmen.“
Langfristig gesehen sei die einzige Hoffnung, dass sich in der Natur bei den Eschen eine gewisse Resistenz gegenüber dem Pilz aufbaut, sagt Eugenie Scherb vom BN. Doch das könne Jahrzehnte dauern. Viele Kommunen im Landkreis sind betroffen. Bäume, die gefällt werden, müssen ausgeglichen werden, indem andere Bäume gepflanzt werden. „Das dürfen dann natürlich keine Eschen sein, sondern beispielsweise Ulmen, Ahorn und so weiter“, so die BN-Kreisvorsitzende.