Hochwassersimulation: Wasserretter aus Landkreis Miesbach üben für den Katastrophenfall
Über 90 Wasserretter simulierten am Waginger und Tachinger See eine Hochwasserkatastrophe. Die Übung stärkt die Einsatzbereitschaft für den Ernstfall.
Landkreis – Am Samstag (3. Mai) fand in der Region rund um den Waginger und Tachinger See eine beeindruckende Katastrophenschutzübung der DLRG Alpenland statt. Ziel war es, die Einsatzkräfte auf den Ernstfall vorzubereiten, insbesondere bei einer Hochwassersituation infolge starker Regenfälle. Über 90 engagierte Wasserretter des Wasserrettungszugs Alpenland trainierten unter realistischen Bedingungen für den Ernstfall.
„Das Szenario basiert auf tatsächlichen Einsätzen der letzten Jahre“, erklärt Alexander Gottschalk, Kontingentführer des DLRG-Wasserrettungszugs. „Starkregen führte zu einer schnellen und großflächigen Überflutung. Unsere Einsatzkräfte mussten eingeschlossene Personen evakuieren, Vermisste suchen und Verletzte medizinisch versorgen – und das unter teilweise sehr schwierigen Bedingungen.“
Im Einsatz waren insgesamt 15 Fahrzeuge sowie ebenso viele Boote. Taucher suchten unter Wasser nach Vermissten und bargen Gegenstände. Speziell ausgebildete Strömungsretter seilten Menschen aus überfluteten Häusern ab, während andere Einsatzkräfte Personen mithilfe von Steckleitern auf Boote retteten. Besonders schutzbedürftige Personen, wie mobilitätseingeschränkte Menschen mit Rollstühlen oder Rollatoren, wurden sicher über das Wasser transportiert.

Ein besonderer Übungsteil simulierte die Versorgung eines beatmeten Patienten, dessen Gerät durch einen Stromausfall ausgefallen war – eine lebensbedrohliche Situation, die auch im Ernstfall vorkommen kann.
Logistik und Versorgung – eine wichtige Herausforderung
„Die Koordination und Versorgung so vieler Einsatzkräfte ist eine eigene Herausforderung“, betont Gottschalk. Deshalb waren spezielle Einsatzfahrzeuge und Personal für die Führung und Verpflegung vor Ort im Einsatz. Das zeigt, wie wichtig eine gut organisierte Logistik im Katastrophenfall ist.
Der Wasserrettungszug der DLRG ist eine hochqualifizierte Einheit aus technisch bestens ausgestatteten Rettern, die bei Katastrophenlagen bayernweit oder sogar bundesweit eingesetzt werden können. Insgesamt unterhält die DLRG Bayern 14 solcher Züge, einer davon wird vom Bezirk Alpenland gestellt.
Erfolg der Übung bestätigt hohe Einsatzbereitschaft
Axel Seiz, Technischer Leiter Einsatz der DLRG Alpenland, lobte den Ablauf der Übung: „Solche Großübungen sind unverzichtbar, um im Ernstfall effektiv helfen zu können. Das Zusammenspiel vieler Organisationen lässt sich nur unter realitätsnahen Bedingungen trainieren.“ Alle Szenarien konnten erfolgreich abgearbeitet werden, was die hohe Einsatzbereitschaft und die gute Ausbildung der Kräfte bestätigt.
Die Übung endete am späten Nachmittag mit einer Abschlussbesprechung und einem gemeinsamen Abendessen – ein wichtiger Moment der Kameradschaftspflege. Ein besonderer Dank richtet Seiz an die Gemeinden Waging und Taching sowie die Wasserwachten Taching, Tengling-Törring und Tettenhausen für die Bereitstellung ihrer Wachstationen, die zur realitätsnahen Evakuierungssimulation genutzt wurden.
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