Chef der Münchner Sicherheitskonferenz: „Putin würde verhaftet, wenn er käme“
Die 60. Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) vom 16. bis 18. Februar in München soll kleine diplomatische Initiativen für zentrale Konfliktfelder in der Welt bringen.
Außerdem hofft der Vorsitzende der MSC, Christoph Heusgen, auf eine Wiederbelebung des Weimarer Dreiecks mit dem Besuch von Kanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem neuen polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk.
„Ich halte es für sehr wichtig, dass wir das deutsch-französische Paar wieder erweitern um Polen als das größte Land in Osteuropa. Wenn das gelingt, wäre das sehr schön. Die Einladung steht“, sagte Heusgen im Interview für Table.Today, dem neuen Podcast von Table.Media.
„Wir versuchen in guten wie in schlechten Zeiten einen Beitrag zu leisten, dass die Welt sicherer wird, in dem wir Politiker, Militärs und Zivilgesellschaft zusammenbringen, damit sie im Gespräch herausfinden, wo es einen Silberstreif am Horizont gibt“, so Heusgen. Man werde die wichtigsten geopolitischen Konflikte auf den verschiedenen Bühnen der MSC diskutieren. „Unsere Moderatoren der einzelnen Panels sollen herausfinden, wo man ansetzen kann, wo ein Ausweg einer vertrackten Situation sein könnte.“
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Fokus auf Haiti
Heusgen rechnet damit, dass unter anderem der außenpolitische Chefberater des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei in China, Wang Yi, die US-Vizepräsidentin Kamala Harris sowie die führenden Staats- und Regierungschefs aus Afrika und Europa kommen werden.
Außerdem soll ein Fokus auf den südamerikanischen Krisenstaat Haiti gelegt werden und Vertreter des globalen Südens in den Mittelpunkt vieler Panels und Diskussionsrunden gesetzt werden. „Uns geht es nicht nur um die Ukraine oder das transatlantische Verhältnis. Wir sehen die Herausforderungen des globalen Südens.“
Heusgen erwartet von der Konferenz in diesem Jahr auch ein klares Bekenntnis zur Unterstützung der Ukraine. „Ich erhoffe mir die Verstärkung der Botschaft: Wir unterstützen die Ukraine as long as it takes. Dann haben wir einen Beitrag auch zu einem Friedensschluss geleistet.“ Für Putin könnten Friedensverhandlungen nur interessant sein, wenn er spüre, dass der Westen und Europa weiter klar hinter der Ukraine stehe.
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Der frühere langjährige Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigte die Entscheidung, wie im vergangenen Jahr keinen Vertreter der russischen Regierung eingeladen zu haben. Dies sei ja auch gar nicht möglich: „Putin würde verhaftet, wenn er käme.“ brö