Russland verletzt Nato-Luftraum: Kampfjets steigen auf

Vergrößern des Bildes Ein Eurofighter der Bundeswehr (Symbolbild): Kampfflugzeuge hoben in der Nacht zu Donnerstag aus Rumänien ab, um russische Drohnen abzufangen. (Quelle: IMAGO/Rainer Droeselocalpictel:+4917/imago)
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Tag 656: Russische Drohnen verletzten den Nato-Luftraum über Rumänien. Russland fahndet nach dem ukrainischen Geheimdienstchef. Alle Infos im Newsblog.

Russische Drohnen verletzten Nato-Luftraum: Alarmstart

13.13 Uhr: Alarm an der Südostflanke der Nato: Das russische Militär hat in der Nacht zum Donnerstag den Luftraum über Rumänien mit Drohnen verletzt und damit deutsche und rumänische Kampfflugzeuge auf den Plan gerufen. Dabei wurden russische Luftfahrzeuge nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von den Besatzungen auch durch Sichtkontakt identifiziert, ohne dass von der Nato ein Befehl zum Abschuss erfolgte.

Das rumänische Verteidigungsministerium meldet außerdem einen Bombenkrater von 1,5 Meter Tiefe im Donaudelta nahe des rumänischen Dorfs Grindu, 6,5 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt und in unbewohntem Gebiet. Der Ort liegt direkt am Donauufer. Dort liegen beide Flussufer noch auf rumänischem Territorium.

Der russische Angriff auf Ziele in der Ukraine in dem Grenzgebiet wurde von den Nato-Militärs von 21.42 Uhr deutscher Zeit an bemerkt und in einem multinational besetzten Gefechtsstand zur Führung von Luftstreitkräften der Nato ("Combined Air Operations Centre") verfolgt. Demnach erging um 22.02 Uhr der Befehl zu einem Alarmstart ("Alpha Scramble"), um 22.11 Uhr waren die bewaffneten deutschen Eurofighter in der Luft. Rumänien ließ F-16-Kampfjets vom östlichen Luftwaffenstützpunkt Fetesti aufsteigen. Nach Angaben des rumänischen Militär zog sich der Einsatzzeitraum bis um 2.00 Uhr am Freitag.

Russland setzt Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes auf Fahndungsliste

10.30 Uhr: In Russland haben die Behörden den Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR), Kyrylo Budanow, auf ihre Fahndungsliste gesetzt. Der Name des 37-Jährigen tauchte am Donnerstag in einer Datenbank des russischen Innenministeriums mit Personen auf, die wegen Verstößen gegen das Strafgesetzbuch gesucht werden. Die Behörden machten zunächst keine Angaben dazu, was sie Budanow vorwerfen.

Budanow leitet seit 2020 die Abteilung für den Militärgeheimdienst im ukrainischen Verteidigungsministerium. Seine einflussreiche Behörde wird für mehrere Angriffe gegen Russland seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 verantwortlich gemacht. Unter anderem wirft Moskau dem HUR vor, im Oktober 2022 den Anschlag auf die Krim-Brücke organisiert zu haben, welche die von Moskau annektierte ukrainische Halbinsel mit Russland verbindet.

Slowakei gibt nach Blockaden Grenzübergang zur Ukraine frei

10.28 Uhr: Die Slowakei gibt nach dreitägigen Beschränkungen den Lkw-Verkehr über ihre Grenze zur Ukraine wieder frei. "Seit 19.30 Uhr am 13. Dezember hat die slowakische Seite den Grenzübergang zu ihrem Territorium teilweise wieder geöffnet", teilt der ukrainische Grenzdienst mit. 28 Lastwagen sei am Donnerstagmorgen die Fahrt aus der Ukraine über den Grenzübergang Uschhorod genehmigt worden.

Slowakische Spediteure hatten am Montag den Lkw-Verkehr aus der Ukraine blockiert und Transportgenehmigungen für ukrainische Fahrzeuge gefordert. Angesichts einer fast einmonatigen Blockade der polnisch-ukrainischen Grenze durch polnische Spediteure hatte eine beträchtliche Zahl von Lastkraftwagen die slowakischen Grenzübergänge genutzt, um in die EU zu gelangen.

Ukrainisches Militär: 41 von 42 russischen Drohnen abgeschossen

7.13 Uhr: Angaben der ukrainischen Luftwaffe über Telegram zufolge haben die ukrainischen Luftverteidigungseinheiten in der Nacht zum 14. Dezember 41 von 42 russischen Drohnen abgeschossen. Demnach soll Russland am Abend des 13. Dezember insgesamt 42 Drohnen des iranischen Typs Shahed von der besetzten Halbinsel Krim sowie aus der südlichen Region Krasnodar in Russland abgefeuert haben.

Die ukrainischen Einheiten vermuten, dass die Drohnen für den ukrainischen Oblast Odessa bestimmt waren. Westliche Experten sowie das ukrainische Militär gehen davon aus, dass die russischen Luftangriffe im Winter zunehmen werden, um die Zivilbevölkerung durch Angriffe auf die Energieinfrastruktur zu zermürben.

Drohnen über Moskau abgeschossen

4.33 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Donnerstag erneut ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt. Neun unbemannte Flugkörper seien über den Regionen Moskau und Kaluga abgefangen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium laut staatlicher Nachrichtenagentur Tass mit. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht. Immer wieder kommt es vor, dass Russland von angeblich erfolgreich abgewehrten Angriffen spricht, dann aber doch Schäden bekannt werden.