Franziskus stirbt an Ostermontag – „Ich halte ihn nicht für einen großen Papst“
Papst Franziskus ist tot. Millionen Menschen trauern um das Oberhaupt der katholischen Kirche. Ein Geistlicher äußert derweil Kritik am Pontifikat des Argentiniers.
Regensburg/Vatikanstadt - Der Papst ist tot. Das Oberhaupt der katholischen Kirche starb am Ostermontag, die Trauer um Franziskus ist groß. Zahlreiche Politiker haben sich bereits geäußert, auch Markus Söder hat auf den Tod des Pontifex, den er zweimal zu einer Audienz treffen durfte, reagiert.
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Papst Franziskus ist tot: „Unermüdlicher Mahner für Frieden und Gerechtigkeit“
„Wir haben mit dem Tod von Papst Franziskus einen guten Hirten verloren. Wenn ich sage wir, dann meine ich natürlich die katholische Kirche, deren Oberhaupt er war. Ich meine aber auch die ganze Welt, an die er sich immer wieder wandte und die seine Stimme auch vernommen hat“, sagte Herwig Gössl, der Erzbischof von Bamberg. „Papst Franziskus war ein unermüdlicher Mahner für Frieden und Gerechtigkeit unter den Menschen. Und er ließ sich dabei niemals auf eine Seite eines Konfliktes ziehen.“ Vom ersten Tag an habe er seinen Blick auf die armen und benachteiligten Menschen gerichtet.
„Ich selbst habe Papst Franziskus bei den Begegnungen, die ich haben durfte, immer als einen gütigen, den Menschen zugewandten und ungemein tiefgründigen Menschen erlebt. Ein menschlicher Papst für die Menschen tief verbunden mit Gott“, so Gössl weiter. „Nun hat ihn Gott am Ostermontag heimgeholt. Und bei aller Trauer, die mich als Katholik und Bischof dabei erfüllt, bin ich zugleich getröstet durch dieses wunderbare Datum, das uns Hoffnung vermittelt. Denn Ostern ist der Grund unserer christlichen Hoffnung. Das hat er auch in seiner gestrigen Osterbotschaft noch einmal so deutlich werden lassen. Ich werde Papst Franziskus als einen bedeutenden Papst und einen gütigen Menschen in Erinnerung behalten. Möge er ruhen in Gottes Frieden.“
„War kein großer Papst“: Geistlicher äußert Kritik an Franziskus
Anders sieht das Dieter Hattrup. Der Geistliche hat in Münster, Regensburg und Bonn Mathematik, Physik und Theologie studiert. 1980 wurde er zum Priester geweiht. „Zu dem vorigen hatte ich eine persönliche Geschichte. Den kannte ich auch persönlich. Aber der kam aus Regensburg“, sagte er in Regensburg im Gespräch mit News5 über Franziskus‘ Vorgänger Papst Benedikt XVI. „Der Papst, der kam aus fernen Ländern. Er kam aus Argentinien. Er hatte mit großen Versprechungen angefangen. Dann fehlte ihm die Kraft, das durchzusetzen. Ich halte ihn, tut mir leid, nicht für einen großen Papst.“
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„Er hat viele Interviews gegeben. Einige mussten zurückgerufen werden. Er hat die Form nicht gewahrt (...). Er war mir zu formlos. Man kann auch mit den Leuten kommunizieren und die Form wahren. Und da hat er gedacht: Nein, ich bin nicht im Apostolischen Palast. Ich gehe einfach ins Haus Marta. Und das war eine gewollte Volkstümlichkeit. Etwas allzu gewollt“, erläuterte er seine Kritik. Er habe schon viele Päpste erlebt und sehe nach wie vor die Vorteile an der Institution: „Ich bin sehr dafür, dass es ein Papstamt gibt, damit man da hinschauen kann.“ (kam)