Leslie Stoll, eine ehemalige Boxerin und passionierte Läuferin, erlitt 2014 nach einem Beinbruch eine Lungenembolie. Zehn Jahre später zeigte ein Routine-CT dann laut CBS eine winzige Anomalie in ihrer Lunge. Stoll, nie Raucherin und körperlich fit, winkte ab: "Das ist bestimmt nur Narbengewebe von der Embolie." Es folgte die Diagnose: Lungenkrebs im Stadium 1.
"Ich war schockiert, dass ausgerechnet mir das passieren konnte", sagt Stoll. "Ich fühlte mich immun – und plötzlich war ich es nicht mehr." Zwar hatte der zuständige Arzt eine Malignität (Anm. Bösartigkeit der Erkrankung) als möglich angeführt, Stoll rechnete allerdings nicht mit einer Diagnose von dieser Tragweite.
Ohne je geraucht zu haben: US-Amerikanerin bekommt Lungenkrebs-Diagnose
Für die sportbegeisterte Amerikanerin bedeutete ihre Diagnose eine weitere Operation, diese verlief positiv: Chirurg Dr. Andrew Arndt entfernte per Roboter-Operation einen Teil ihres unteren Lungenlappens. Auf diese Weise waren weder Chemotherapie noch Bestrahlung nötig.
Der Genesungsprozess sollte hart werden: Von den ersten vorsichtigen Schritten zum ersten langsamen Joggen, neun Monate später folgte die Besteigung des Camelback Mountain in Arizona. Heute, sechs Monate nach der Operation, trainiert Stoll wieder voll. Sie geht zweimal täglich mit dem Hund und lässt keine Nachsorge aus. "Ich habe verhindert, dass der Krebs mein Leben kontrolliert und mein Leben zurückbekommen."
Schock-Diagnose: Lungenkrebs bei Nicht-Rauchern
Etwa zehn bis 20 Prozent aller Lungenkrebsfälle betreffen laut des US Centers for Disease Control and Prevention Menschen, die nie geraucht haben. Tendenz steigend, besonders bei Frauen und jüngeren Patienten. Experten wie Dr. Jonathan Villena-Vargas erklären dies mit genetischen Mutationen und Umweltfaktoren wie Radon. Früher oft übersehen, werden solche Fälle heute durch bessere Bildgebung häufiger entdeckt.
Die US-Umweltbehörde schätzt, dass Radon in den Vereinigten Staaten jedes Jahr etwa 21.000 Todesfälle durch Lungenkrebs verursacht. Das radioaktive Gas ist nach Zigarettenrauchen die zweithäufigste Todesursache bei Lungenkrebs.
5 Fakten zu Lungenkrebs
- Hauptursache Rauchen: 90 Prozent der Fälle hängen mit Tabakkonsum zusammen. Je mehr, früher und intensiver geraucht wird, desto höher das Risiko. Passivrauchen, Zigarren und Pfeifen erhöhen es ebenfalls.
- Zwei Hauptformen: Kleinzelliges Lungenkarzinom (15–20 Prozent, aggressiv, früh metastasierend) vs. nicht-kleinzelliges (80–85 Prozent, langsamer Wachstum, bessere Prognose bei Früherkennung)
- Späte Diagnose: Symptome (Husten, Atemnot, Blutspucken) treten meist erst in fortgeschrittenen Stadien auf. 70 Prozent werden zu spät entdeckt – oft zufällig per Röntgen oder CT.
- Schlechte Prognose: Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei nur 16 Prozent für Männer und 21 Prozent bei Frauen. Lungenkrebs ist bei Männern die häufigste, bei Frauen die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache.
- Neuerkrankungen: Rund 55.000 Fälle jährlich in Deutschland, mehr Männer als Frauen. Risikofaktoren sind neben Rauchen Asbest, Arsen, Radon oder genetische Veranlagung.