„Transparency International“ - Ungarn ist das korrupteste Land der EU

Die NGO „Transparency International“ hat Ungarn als das korrupteste Land der EU eingestuft. Ungarn landet im aktuellen Index mit 42 Punkten auf dem letzten Platz innerhalb der EU und auf Platz 76 weltweit. Der Index misst, wie die Bevölkerung die Korruption im eigenen Land einschätzt. Laut „Euronews“ wurde die Korruption durch die systematische Verletzung des Rechtsstaates in Ungarn befeuert. Péter Magyar, einer von Ministerpräsident Viktor Orbáns schärfsten Kritikern, erklärte im europäischen Parlament, Orbán habe das Land von einem „hellen Stern“ zum „ärmsten und korruptesten Land in der EU“ gemacht. Moritz Körner, FDP-Abgeordneter im europäischen Parlament, bezeichnete den Ministerpräsidenten als „Betrüger“, der zurücktreten sollte.

Viele Europäer halten Korruption für weit verbreitet

Die Wahrnehmung von Korruption unterscheidet sich je nach Erhebungsmethode. Laut Eurobarometer 2024 halten 68 Prozent der Europäer Korruption in ihrem Land für weit verbreitet. In Ungarn sind es 88 Prozent. 65 Prozent der Europäer sind der Meinung, dass hochrangige Korruptionsfälle nicht ausreichend verfolgt werden. Bei „Transpareny International“ belegt Russland mit 26 Punkten den Spitzenplatz in Europa. In der EU kommen nach Ungarn Bulgarien mit 45 Punkten und Rumänien mit 46 Punkten.

Hat Orbán den Institutionen geschadet?

Der ungarischen Regierung wird nicht nur Korruption vorgeworfen. Auch Verstöße gegen die Rechtsstattlichkeit werden immer wieder kritisiert. Orbáns Versuche, Justiz und Medien unter Kontrolle zu bringen, haben laut „Euronews“ das Vertrauen in die Institutionen stark beschädigt. Péter Magyar forderte in seiner Rede an den Ministerpräsidenten: „Erklären Sie den Ungarn, wie Sie das Land so tief sinken lassen konnten.“