Die Pläne stehen, der Zeitplan ist straff: Bis zum Schuljahres 2027/2028 soll der Erweiterungsbau für die Grundschule Kranzberg fertig sein. Die Zeit bis dahin wird für Schüler und Lehrer kein Zuckerschlecken.
Kranzberg – Der Gesprächsbedarf beim Info-Abend zur Grundschulerweiterung in Kranzberg hielt sich in Grenzen. Verständlich, denn der für die Ganztagsbetreuung vorgesehene Anbau war bereits des Öfteren vorgestellt worden. Im Gemeinderat ist das mit rund 8,7 Millionen Euro teuerste Projekt seit über einem Jahr Thema. Es wurde von Planern des Büro f64-Architekten mehrfach in öffentlicher Sitzung vorgestellt, angepasst und schlussendlich gebilligt (wir haben berichtet).
Demnach entsteht hinter der Grundschule ein vierstöckiger Kubus, in dem bis zu 180 Kinder nachmittags betreut werden können – inklusive Speisesaal, Ruhe- und Bewegungsräume. All das kam am Mittwoch beim Spatenstich und wenig später beim Info-Abend in der Turnhalle erneut zur Sprache, und zwar aus berufenem Munde von Bürgermeister Hermann Hammerl und Chefplaner Thomas Meusburger. Beide standen den knapp 30 Interessierten, darunter auch Schulleiterin Heike Hartmann und einige Eltern, Rede und Antwort.
Sowohl beim Spatenstich als auch beim Info-Abend waren Schautafeln aufgestellt, die Angebot und Ansichten des neuen Gebäudes verdeutlichten. Hammerl ging noch mal auf die Eckdaten und die Besonderheiten der Grundschulerweiterung ein. Neben besagten Baukosten verwies der Rathauschef auf zugesagte Fördermittel in Höhe von 3,4 Millionen Euro. Mit der Fertigstellung des Anbaus ist Hammerl zufolge zu Beginn des Schuljahrs 2027/28 zu rechnen. Ein straffer Zeitplan, wenn man bedenke, dass es „mit der Umsetzung der Baumaßnahme nicht getan sein wird“, wie er zu bedenken gab mit dem Hinweis auf Außenanlagen und Sportbereich, die danach erneuert werden müssten. „Unsere ehemalige Kanzlerin hätte dazu gesagt – wir schaffen das!“, gab sich Hammerl aber zuversichtlich.
Ungeachtet dessen stellte er klar: „So eine Baustelle wird kein Zuckerschlecken.“ Baulärm werde Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrerkollegium über Monate hinweg begleiten. Der Pausenhof werde durch den Bauzaun eingeschränkt sein und natürlich würden hin und her fahrende Baustellenfahrzeuge vom Lernen ablenken. Ein Aspekt, auf den auch Schulleiterin Heike Hartmann während des Info-Abends anspielte. Ob man denn besonders lärmintensive Tätigkeiten nicht auf Zeiten verlegen könne, in denen keine Prüfungen geschrieben würden – also eher auf den Nachmittag, wie sie konkretisierte.
Meusburger entgegnete, dass während der Kernzeiten wenigstens keine An- und Ablieferung stattfinden würde. Lärmbelästigungen seien aber leider nicht „immer so steuerbar“. Andererseits sei die Geräuschbelästigung „nicht so massiv, wie man sich das vorstellt“, sagte er. Zum einen fänden die Arbeiten ja nicht im Hauptgebäude, sondern im hinteren Bereich statt, zum anderen sei bei den Firmen schon großes Verständnis da. „Wir tun unser Bestes“, ergänzte Hammerl.
Nach den Ausführungen von Maximilian Huber, im Rathaus zuständig für Bautechnik, werde großer Wert auf die Sicherheit gelegt. Die Baustelle sei durch einen Zaun abgegrenzt. Zugangstore würden immer verschlossen. Es gebe einen Einweiser, der darauf achte, dass da keines der Kinder reinlaufe. Natürlich werde man die Kids auch darauf aufmerksam machen, dass es eine besondere Situation ist, und dass sie selbst auch „ein bisschen aufpassen“ sollen.
Das war es im Wesentlichen, worauf es beim Info-Abend ankam. Wäre da nicht der ortsbekannte Kritiker Georg Kißlinger gewesen, der die Außenfassade aus Holz für hochgefährlich erachtete. „Das Holz brennt ja wie Zunder“, wenn es im Sommer heiß sei, befürchtete Kißlinger. Ein Einwand, den Meusburger für „völlig unqualifiziert“ hielt. Bei dem verwendeten Holz handele sich um einen ökologischen Baustoff der nachweislich eine „hohe Beständigkeit“ aufweise.