Stegner und Mützenich kritisieren US-Angriff auf Iran: „Um Jahrzehnte zurückgeworfen“

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Die SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich und Ralf Stegner kritisieren die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen. Dadurch werde die Welt noch „unsicherer“.

Berlin – Nachdem die USA drei iranische Atomanlagen angegriffen haben und US-Präsident Donald Trump von einer „vollständigen und totalen“ Zerstörung ausgeht, meldet sich die SPD zu Wort. So kritisierten die beiden sozialdemokratischen Außenpolitiker Rolf Mützenich und Ralf Stegner die US-Angriffe scharf. „Der Versuch, die internationale Ordnung durch Zusammenarbeit, Kontrolle und Verträge zu stärken, wird um Jahrzehnte zurückgeworfen“, sagte Mützenich am Sonntag (22. Juni) dem Berliner Tagesspiegel.

Die Welt werde nun „noch unsicherer und das Handeln unberechenbarer“, und weiter sei es nicht ausgeschlossen, dass die iranische Führung „die nächsten Tage nicht überstehen wird“. Mützenich ergänzte gegenüber der Zeitung: „Wahrscheinlich ist aber auch, dass die Region in eine Phase weiterer Kriege und Destabilisierung treten wird, mit den damit verbundenen Folgen für die Menschen und die natürlichen Lebensgrundlagen.“ Der Ansatz der europäischen Außenpolitik, den die Bundesregierung unterstützt habe, sei jedenfalls „gescheitert“.

SPD-Außenpolitiker Ralph Stegner zu US-Angriff auf Iran: „kein guter Tag für alle, die auf Frieden hoffen“

Ralf Stegner vertritt in der Rheinischen Post eine ähnliche Haltung. Das sei „kein guter Tag für alle, die auf Frieden hoffen“. Während Außenminister Johann Wadephul (CDU) noch in Genf von „ermutigenden diplomatischen Gesprächen mit dem Iran gesprochen hatte“, habe Trump mit den Luftangriffen „die Welt eines Schlechteren belehrt“. Ob ein Flächenbrand im Nahen Osten oder eine darüber hinausgehende gefährliche Eskalation verhindert werden könne, „dürfte die entscheidende Frage in den nächsten Wochen sein“.

SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner kritisiert den US-Angriff auf den Iran.
SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner kritisiert den US-Angriff auf den Iran. © Markus Scholz/dpa

USA schaltet sich in Krieg zwischen Israel und Iran ein

In der Nacht zum Sonntag hatten sich die USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingeschaltet und nach den Worten von Trump die drei wichtigsten iranischen Atomanlagen in Natans, Fordo und Isfahan angegriffen. Israel hatte zuvor einen Großangriff auf den Iran gestartet und sein Vorgehen mit dem fortgeschrittenen iranischen Atomprogramm begründet. Der Iran attackiert Israel seitdem mit Raketen und Drohnen. (mit afp)

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