Heizkosten unter der Lupe: Zahlen Sie zu viel?
In den meisten Fällen stellen die Heizkosten den größten Teil der Energiekosten dar. Welche Ausgaben sind in diesem Bereich normal – und ab wann verbraucht man zu viel Heizwärme?
Wie viel Energie Sie zum Heizen benötigen und welche Kosten damit verbunden sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Art der Heizung, der Gebäudeart und der Größe der Wohnfläche sowie natürlich davon, wie intensiv Sie heizen. Um Ihren Verbrauch besser einschätzen zu können, empfiehlt es sich, Ihre Heizkosten mit dem deutschen Durchschnitt zu vergleichen.
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Der Heizspiegel als wertvolle Informationsquelle

Die Beratungsgesellschaft CO2 Online veröffentlicht jährlich den aktuellen Heizspiegel. Dieser basiert auf den Heizkostenabrechnungen von rund 145.000 Haushalten in ganz Deutschland aus der Heizperiode 2023. Es werden Gas-, Öl-, Fernwärme-, Holzpellet- und Wärmepumpenheizungen berücksichtigt.
Tipp: Mithilfe der Website des Heizspiegels können Sie mit nur wenigen Klicks ermitteln, wie hoch das individuelle Sparpotenzial beim Heizen ist. Für den Vergleich benötigen Sie lediglich Ihre Heizkostenabrechnung.
Durchschnittliche Heizkosten pro Quadratmeter im Jahr 2023
CO2 Online hat Durchschnittswerte für die verschiedenen Energieträger errechnet. Allerdings kann der tatsächliche Wert je nach Heizungs- und Gebäudeart abweichen.
- In Mehrfamilienhäusern mit Erdgasheizung liegt der durchschnittliche Verbrauch an Heizenergie pro Quadratmeter bei 131 kWh (19 Euro/qm), in Einfamilienhäusern bei 143 kWh (21,30 Euro/qm).
- In Mehrfamilienhäusern mit Ölheizung beträgt der durchschnittliche Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter 135 kWh (16,30 Euro/qm), in Einfamilienhäusern 148 kWh (18,30 Euro/qm).
- Bei Mehrfamilienhäusern mit Fernwärmeheizung liegt der durchschnittliche Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter bei 113 kWh (15,70 Euro/qm), bei Einfamilienhäusern bei 123 kWh (16,70 Euro/qm).
- In Mehrfamilienhäusern mit Wärmepumpe liegt der durchschnittliche Verbrauch an Heizenergie pro Quadratmeter bei 36 kWh (13 Euro/qm), in Einfamilienhäusern bei 39 kWh (15,20 Euro/qm).
- Bei Mehrfamilienhäusern mit Holzpelletheizungen liegt der durchschnittliche Verbrauch an Heizenergie pro Quadratmeter bei 119 kWh (12 Euro/qm), in Einfamilienhäusern bei 130 kWh (13,30 Euro/qm).
Für Mehrfamilienhäuser ergibt sich folgender durchschnittlicher Energieverbrauch pro Quadratmeter:
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- Erdgas: 131 kWh
- Heizöl: 135 kWh
- Fernwärme: 113 kWh
- Wärmepumpe: 36 kWh
- Holzpellets: 119 kWh
Für Einfamilienhäuser ergibt sich folgender durchschnittlicher Energieverbrauch pro Quadratmeter:
- Erdgas: 143 kWh
- Heizöl: 148 kWh
- Fernwärme: 123 kWh
- Wärmepumpe: 39 kWh
- Holzpellets: 130 kWh
Heizspiegel: Gesamtverbrauch und durchschnittliche Heizkosten im Jahr 2023
Laut CO2 Online betrugen die Heizkosten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 110 Quadratmetern im Jahr 2023 zwischen ca. 1.465 und 2.345 Euro, abhängig vom Energieträger.
In diesem Beispiel-Einfamilienhaus beträgt der durchschnittliche Gesamtverbrauch pro Jahr:
- Gasheizung: 15.730 kWh (2.345 Euro)
- Ölheizung: 16.280 kWh (2.015 Euro)
- Fernwärme: 13.530 kWh (1.835 Euro)
- Wärmepumpe: 4.290 kWh (1.670 Euro)
- Holzpellets: 14.300 kWh (1.465 Euro)
Für eine 70 Quadratmeter große Wohnung in einem Mehrfamilienhaus sehen die durchschnittlichen Verbrauchswerte und Kosten im Jahr 2023 so aus:
- Gasheizung: 9.170 kWh (1.330 Euro)
- Ölheizung: 9.450 kWh (1.140 Euro)
- Fernwärme: 7.910 kWh (1.100 Euro)
- Wärmepumpe: 2.520 kWh (910 Euro)
- Holzpellets: 8.330 kWh (840 Euro)
Es ist zu beachten, dass es sich bei allen Werten um Durchschnittswerte handelt, die gerundet wurden .Und: Die hier auf Basis der Heizperiode 2023 ermittelten Kosten können im laufenden Jahr abweichen: Die Preise für Gas, Strom und Co. sind im Vergleich zu 2022 gesunken und die Prognosen von CO2 Online deuten darauf hin, dass die Heizkosten für die meisten Energieträger vorerst weiter sinken werden – mit Ausnahme von Fernwärme.
Heizenergie sparen und Kosten senken
Stellen Sie beim Blick in Ihre Heizkostenabrechnung fest, dass Ihr Verbrauch deutlich über dem Durchschnitt liegt, kann dies mehrere Gründe haben. Möglicherweise wohnen Sie in einem schlecht gedämmten Altbau – oder aber Ihre eigenen Heizgewohnheiten führen zu Energieverschwendung.
Bereits durch kleine Anpassungen im Alltag können viele Haushalte ihre Heizkosten senken. Eine Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad kann im Durchschnitt zu einer Einsparung von etwa sechs Prozent Heizenergie führen. In Wohnräumen ist eine Temperatur von etwa 20 Grad Celsius ausreichend. Allerdings sollte die Temperatur nicht unter etwa 16 Grad fallen.
Das Abschalten der Heizung während des Lüftens spart ebenfalls Energie. Auch bei Abwesenheit und in der Nacht kann das Herunterdrehen der Heizung Energie und Kosten sparen.
Lüften Sie kurz und mit weit geöffneten Fenstern stoßweise – gekippte Fenster führen zu Energieverschwendung. Geschlossene Jalousien oder Vorhänge können Wärmeverluste mindern.