MdB Erich Irlstorfer: „Man hat nicht damit gerechnet, dass ich zurückkomme“

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Bekommt Konkurrenz: CSU-MdB Erich Irlstorfer muss sich gegen einen Kandidaten aus Pfaffenhofen durchsetzen. © Archiv

Seit 2013 ist Erich Irlstorfer CSU-Bundestagsabgeordneter. 2025 würde er gerne erneut in den Ring steigen. Doch die Rechnung hat er ohne den Kreisverband Pfaffenhofen gemacht.

Freising - Der CSU-Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer hat vor der Bundestagswahl 2025 eine Hürde aus den eigenen Reihen zu nehmen. Der Kreisvorstand der Pfaffenhofener CSU will mit Christian Moser einen eigenen Direktkandidaten ins Rennen schicken. Gegen den muss er sich durchsetzen, will er wieder als Direktkandidat antreten.

In der Jahreshauptversammlung der Freisinger CSU ging Irlstorfer auf diesen Istzustand ein. Aber auch auf seine Vita und darauf, was er von der aktuellen Politik der Bundesregierung hält. Von zwei ganz konkreten Themen nämlich gar nichts: Mit der Cannabis-Legalisierung habe die Bundesregierung einen entscheidenden Fehler gemacht. „Es ist eine Droge, und diese Droge ist jetzt ab dem 18. Geburtstag erlaubt.“ Das sei generell „geisteskrank“, wie Irlstorfer sagte. Zu behaupten, dass sei „nicht so schlimm“, sei fahrlässig, nachdem das Gehirn bis zum 25. Lebensjahr in der Wachstumsphase sei.

Thema Nummer zwei, das den Abgeordneten richtig aufregte: „Wenn jeder ab dem 14. Lebensjahr sein Geschlecht beliebig bestimmen kann, kann ich dem nicht zustimmen.“ 20 Jahre sei er bei der AOK gewesen. In dieser Zeit seines Berufslebens seien ihm zwei Fälle untergekommen „von Menschen, die im falschen Körper geboren waren“. Diesen Betroffenen zu helfen, sei richtig und absolut wichtig. „Aber das Thema darf man nicht locker nehmen. Hier ist es wichtig, auf die Meinung von Experten zu hören, hier darf nicht jeder nach Gutdünken entscheiden dürfen.“

Irlstorfer: Mit einer „engagierten Mannschaft viel bewegt“

Dann bog Irlstorfer in Richtung seines Wahlkreises ab. In Freising geboren und aufgewachsen habe er über 40 Jahre hier gelebt. Als langjähriger Ortsvorsitzender war er sechs Jahre an der Spitze der Freisinger CSU und 13 Jahre Vize – „zusammen mit einer engagierten Mannschaft habe ich hier viel bewegt“. Jetzt habe er einen Gegenkandidaten. Den Grund, den er dafür ausmacht: „Man hat nicht mehr damit gerechnet, dass ich zurückkomme, dass ich den Herzinfarkt und alles überlebe.“

Mit dem Gegenkandidaten – es kann pro Wahlkreis nur einer als Direktkandidat in die Bundestagswahl ziehen – stelle sich nun für die Wählerinnen und Wähler folgende Fragen: „Soll ein geborener Freisinger künftig Freising vertreten? Oder glaube ich, dass ein Jurist auf Pfaffenhofen den Landkreis Freising besser vertreten kann und wird?“ In der Versammlung betonte Irlstorfer: „Ich werbe dafür, dass ihr mir euer Vertrauen aussprecht.“ Er mache allen, die Zweifel daran haben, ob er der Richtige sei, das Angebot, „Probleme in einem persönlichen Gespräch zu klären“.

Von bundesweiten über regionalen Themen kam der Bundestagsabgeordnete abschließend noch zur weltpolitischen Lage: „Wir erleben ein tägliches Morden. Die Gefahr ist groß, dass man sich langsam an das gewöhnt, was täglich in der Ukraine, in Israel und im Gazastreifen passiert.“ Die Situation, die von Palästina ausgelöst wurde, sei „schrecklich, mörderisch“. Dass aber jetzt Israel ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung militärisch agiere, „dass hier jeden Tag 200 Kinder ermordet werden, das muss aufhören“. Er stehe auf der Seite Israels, aber in diesem Punkt müsse alles dafür getan werden, das sofort zu beenden.

Spannungen zwischen Mieskes und Irlstorfer

Und dann wurde am Rande deutlich, dass es zwischen Irlstorfer und dem Freisings CSU-Ortsvorsitzenden Jürgen Mieskes offenbar Störgeräusche gegeben hatte: „Erich, ich hab‘ kein Problem mit dir, nur damit, wie du manches kommuniziert hast. Aber wir haben das alles in einem persönlichen Gespräch aus der Welt geschafft.“

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