Lade-Frust pur! ADAC-Test deckt große Mängel bei E-Auto-Ladesäulen auf

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Eine gute Ladeinfrastruktur ist der Schlüssel zum Erfolg für Elektroautos. Doch ein ADAC-Test zeigt, dass viele Autobahnraststätten hier noch Nachholbedarf haben.

Deutschland hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030 sollen 15 Millionen Elektroautos auf den Straßen unterwegs sein und eine Million Ladepunkte zur Verfügung stehen. Um dies zu erreichen, sollen Tankstellen mit Ladesäulen ausgestattet werden. Besonders entscheidend ist jedoch die Verfügbarkeit von Ladepunkten an den Raststätten entlang der Autobahnen. Der ADAC hat diese nun genauer untersucht.

Bei einer stichprobenartigen Überprüfung von 40 Rastanlagen war das Ergebnis alles andere als positiv. „Die Ladeinfrastruktur für Elektroautos an deutschen Autobahnen ist nach wie vor verbesserungswürdig“, lautet das harte Urteil des Automobilclubs.

ADAC-Test offenbart: Es gibt zu wenige Schnelladesäulen an Autobahnen

Drei der überprüften Raststätten boten überhaupt keine Lademöglichkeiten für Elektroautos an. 16 Anlagen verfügten ausschließlich über Ladesäulen mit einer Leistung von weniger als 150 kW. Der ADAC weist darauf hin, dass hier ein schnelles Laden kaum möglich ist, da die Leistung oft nur bis 50 kW reicht. Die Konsequenz: Lange Ladezeiten! Nur vier Anlagen boten High-Power-Charging mit über 300 kW an: Auerswalder Blick Süd (A4), Gütersloh Süd (A2), Fuchsberg Süd (A20) und Brohltal West (A61).

Elektroautos laden am Ladepark an der Rastanlage Fürholzen West.
Der Ladepark an der Rastanlage Fürholzen West (A9) kommt beim ADAC gut an. © ADAC

Aber nicht nur die Ladegeschwindigkeit wird vom ADAC bemängelt, sondern auch die Anzahl der Lademöglichkeiten. Ein moderner Ladepark sollte mindestens zehn Ladepunkte haben. Im Test erreichten die Anlagen jedoch im Durchschnitt nur gut vier Ladepunkte ab 150 kW. Falschparker, die auf acht der 37 Anlagen zeitweise Ladeplätze blockierten, verschlimmern die Situation zusätzlich.

ADAC bemängelt: Komfort bei E-Ladesäulen lässt zu wünschen übrig

Auch in Bezug auf den Komfort gibt es laut ADAC Verbesserungsbedarf. Überdachte Ladeplätze, die bei schlechtem Wetter Schutz bieten, sind eine Rarität. Nur zwei Rastanlagen bieten diese Möglichkeit. Fahrer mit Anhängern stehen vor einer besonderen Herausforderung, da nur an einer Rastanlage das Laden ohne Abkuppeln möglich ist. Auch die Bezahlung ist problembehaftet.

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„An Schnellladesäulen mit einer Leistung von mehr als 150 kW müssen E-Autofahrer für die Ad-hoc Bezahlung weiterhin einen QR-Code benutzen, um dann mit Debit- oder Kreditkarte zahlen zu können“, so der ADAC. Durch das sogenannte „Quishing“ könnten Kriminelle an sensible Daten gelangen. Kartenterminals waren nur in wenigen Fällen vorhanden.

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