UN: Kaum noch Zufluchtsorte im Gazastreifen
Wegen der Ausweitung israelischer Angriffe gibt es kaum mehr Raum für Binnenflüchtlinge. Das UN-Nothilfebüro berichtet von einem "Blutbad" in Gaza. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
- Israel übergibt an Gaza-Übergang Leichen von 80 Palästinensern
- Nach Ausweitung israelischer Angriffe noch weniger Raum in Gaza
- Bericht: Israels Armee bereitet nächste Phase im Gaza-Krieg vor
- UN-Menschenrechtsbüro kritisiert intensive Bombardierungen in Gaza
- Drohne vor ägytischem Badeort abgeschossen
- UN-Nothilfebüro: "Blutbad" in Klinik in Gaza
Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Newsblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:
Israel übergibt an Gaza-Übergang Leichen von 80 Palästinensern
19.08 Uhr: Israel hat die Leichen von 80 Palästinensern übergeben, die bei Kämpfen im nördlichen Gazastreifen getötet worden waren. Die sterblichen Überreste wurden mit einem Lastwagen über den Grenzübergang Kerem Schalom zurück in den Gazastreifen gebracht, wie palästinensische Kreise bestätigten. Sie sollten in Rafah im südlichen Gazastreifen beigesetzt werden. Die Leichen waren nach Medienberichten während des Gaza-Kriegs im Norden des Gazastreifens und in der Stadt Gaza von der israelischen Armee mitgenommen und in Israel aufbewahrt worden.
Nach Ausweitung israelischer Angriffe noch weniger Raum in Gaza
18.42 Uhr: Nach der Ausweitung israelischer Angriffe auch auf den zentralen Abschnitt des Gazastreifens bleibt nach UN-Angaben noch weniger Raum für palästinensische Binnenflüchtlinge. Der Gaza-Direktor des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Thomas White, schreibt auf der Plattform X: "Die Menschen in Gaza sind wieder zum Umzug gezwungen. Mehr Menschen auf weniger Raum." Er stellte dazu Videoaufnahmen einer langen Schlange von Fahrzeugen, die schwer mit Habseligkeiten wie etwa Matratzen beladen waren.
White schreibt weiter, dass die Stadt Rafah im Süden des schmalen Küstenstreifens nun "aus den Nähten platzt". Es gebe für die Einwohner Gazas keine Atempause, beklagte er und forderte erneut eine humanitäre Feuerpause.
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Israels Generalstabschef erwartet "viele" weitere Kriegsmonate
17.50 Uhr: Israels Generalstabschef Herzi Halevi erwartet nach eigenen Angaben noch eine Fortsetzung des Kriegs im Gazastreifen "um viele Monate". "Es gibt keine Abkürzungen bei der Auflösung einer Terroristenorganisation, nur entschlossenen und beharrlichen Kampf", sagt Halevi bei einem im Fernsehen übertragenen Besuch an der Grenze zum Gazastreifen. "Wir werden auch die Hamas-Führung erreichen, egal ob es eine Woche oder Monate dauert."
Bericht: Israels Armee bereitet nächste Phase im Gaza-Krieg vor
17.02 Uhr: Zwei Monate nach Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen, bereitet sich die israelische Armee nach einem Medienbericht auf einen Strategiewechsel vor. Der israelische Sender N12 berichtet unter Berufung auf Militärkreise, die Truppen würden sich im nächsten Schritt überwiegend in eine etwa einen Kilometer breite Pufferzone im Gazastreifen in der Nähe des Grenzzauns zu Israel zurückziehen. In der neuen Phase – für die kein Zeitplan genannt wurde – seien eher punktuelle Einsätze von Boden- und Marinetruppen sowie der Luftwaffe gegen die Hamas geplant.
Die meisten Reservisten sollten in der Phase wieder in den Alltag entlassen werden. Den Krieg gegen die Hamas sollten dann vor allem die regulären Truppen fortsetzen, berichtete der Sender. Israel gehe inzwischen davon aus, dass ein Sieg über die Terrororganisation Hamas nur im Rahmen eines "Zermürbungskriegs" möglich sei. Dieser könne viele Monate oder sogar Jahre dauern. "Um eine neue Realität in Gaza zu schaffen, sind aber neben dem militärischen Kampf auch ein politischer und wirtschaftlicher Prozess notwendig", heißt es weiter.
Israel: Kirche durch Hisbollah-Rakete getroffen – Ein Verletzter
15.42 Uhr: Bei einem Angriff aus dem Libanon hat nach israelischen Militärangaben eine Panzerabwehrrakete eine Kirche im Norden Israels getroffen. Dabei sei in dem Ort Ikrit auch ein Zivilist verletzt worden, heißt es in der Mitteilung der Armee. Nach Medienberichten handelt es sich um den rund 80 Jahre alten Wächter der heiligen Stätte. Soldaten und Sanitäter seien vor Ort, um medizinische Hilfe zu leisten.
Die Armee macht die libanesische Terrororganisation Hisbollah für den Vorfall verantwortlich. Die mit dem Iran verbündete Miliz hatte zuvor mitgeteilt, sie habe militärische Ziele in Israel beschossen und dabei "Volltreffer" erzielt. Auch bei Schomera habe sie israelische Soldaten getroffen. Die griechisch-orthodoxe Kirche in Ikrit liegt südwestlich von Schomera.