Hochwasser in Bayern: Fluten reißen 19-Jährigen mit – DWD warnt vor Schneeschmelze und Starkregen

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War‘s das schon oder kommt das dicke Ende noch? Die Hochwasser-Situation in Bayern ist – noch – überschaubar. Schneeschmelze und neuer Dauerregen könnten das ändern.

München – Im Vergleich zu den Katastrophenregionen in Rumänien, Tschechien, Polen und Österreich hält sich die Hochwasser-Lage in Bayern im Rahmen. Mehrere Flüsse führen zwar Hochwasser. Jedoch geht es bisher nirgends überhaupt in die Richtung der gefährlichen, höchsten Hochwasser-Meldestufe 4.

Hochwasser in Passau
Sogar ein Spielplatz steht in Passau unter Wasser. © Armin Weigel/dpa

Hochwasser in Bayern: Pegel sinken im ganzen Freistaat – Isar-Hochwasser reißt 19-Jährigen mit

In der Oberpfalz im Bayerischen Wald führt der Regen, der in Regensburg in die Donau mündet, moderates Hochwasser. In Cham wurde zeitweise die Meldestufe 3 überschritten. Die Isar erreichte in München die Meldestufe 2. Die Isar in München ist übrigens sowieso wenig hochwassergefährdet. Das liegt auch am Sylvensteinspeicher, der die Abflussmenge sehr gut regeln kann. Gefährlicher ist das Isar-Hochwasser in der bayerischen Landeshauptstadt eher für Schaulustige. So kam am Samstagabend ein 19-jähriger Rollstuhlfahrer den Fluten zu nahe und wurde mitgerissen.

Aktuell ist hier der Scheitel schon wieder am Abklingen und durchquert gerade Landshut und Plattling in Niederbayern. Auch hier wird maximal die Meldestufe 3 erwartet.

Das bedeuten die Hochwassermeldestufen

In Deutschland gibt es vier Hochwassermeldestufen, die der Hochwassernachrichtendienst nutzt, um die Gefahrenlage bei Hochwasserereignissen zu klassifizieren. Meldestufe 1 bezeichnet ein leichtes Hochwasser, bei dem der Wasserstand erhöht ist, aber noch keine größeren Schäden zu erwarten sind. Meldestufe 2 signalisiert ein moderates Hochwasser, bei dem es vereinzelt zu Überschwemmungen und geringen Beeinträchtigungen kommen kann. Bei Meldestufe 3 wird ein hohes Hochwasser erreicht, das zu größeren Überschwemmungen und Schäden führt. Die höchste Stufe, Meldestufe 4, steht für extremes Hochwasser, das weite Gebiete überflutet und massive Schäden sowie akute Gefahren für Menschen und Infrastruktur mit sich bringt. Diese Einteilung hilft, frühzeitig Schutzmaßnahmen zu ergreifen und die Bevölkerung zu informieren.

Regenpause sorgt für Entspannung – Winterlandschaften im Gebirge

Dazu klart es am Sonntag vielerorts in Bayern auf. Die Regenpause fördert die Entspannung der Hochwasserlage. Mehr noch: Als sich in den Alpen die dicken Wolken lichteten, machten sie den Blick auf eine Winterlandschaft mit Neuschneehöhen von teils über einem Meter frei. Touristen bestaunten im Allgäu am Sonntag zugeschneite Winterlandschaften. Webcam-Aufnahmen von der Zugspitze lassen die Herzen der Wintersportler in Vorfreude schon höher schlagen:

Neue Unwetterwarnung: Wieder Starkregen und noch dazu Schneeschmelze

Jene Winterlandschaft könnte dann aber die Hochwasserlage in Bayern doch noch verschärfen. Denn der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine neue Unwetterwarnung herausgegeben. Diese betrifft die Landkreise am Alpenrand und südlich von München sowie weite Teile Niederbayerns. Neuer Dauerregen erwartet die Region von Sonntagabend bis Dienstagnachmittag mit bis zu 90 Litern pro Quadratmeter. Zusätzlich steigt die Schneefallgrenze deutlich an. Der abtauende Schnee kommt auf die Wassermassen obendrauf.

Wie sehr das die Lage wieder verschärft, wird sich erst ab Montag absehen lassen.

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