Olympia auf der Seine? Paris kämpft gegen verschmutztes Wasser
Die Seine soll bis Olympia 2024 wieder sauber sein. Doch trotz massiver Investitionen bleibt die Frage: Wird das Wasser rechtzeitig für die Spiele in Paris sauber genug sein?
Paris – „Wir werden im Juli in der Seine baden“, sagte Anne Hidalgo zu Beginn des Jahres. Die Pariser Bürgermeisterin ist fest entschlossen, bei Olympia 2024 im Sommer Wettkämpfe im Fluss der französischen Hauptstadt auszutragen. Das Problem ist nur, dass das Wasser in der Seine seit Jahren durch Abwasser und die Kanalisation verschmutzt ist.
Hidalgo plant, direkt am Flussufer nahe dem Rathaus zu schwimmen und hat auch Präsident Emmanuel Macron eingeladen, der im Sommer oft von der Boulevardpresse in Badehosen abgelichtet wird. „Wenn er mag, ist er herzlich willkommen“, betonte Hidalgo. Ob Macron bereit ist, in den lange Zeit stark verschmutzten Pariser Fluss zu springen, hat er noch nicht bekannt gegeben.
Hidalgos Hauptziel ist es, den Fluss bis zu den Olympischen Spielen im Sommer so rein zu bekommen, dass einige der Wettkämpfe darin stattfinden können. Aktuell sieht es so aus, als ob dieses Vorhaben gelingen könnte. Ein heftiges Unwetter kurz vor dem Triathlon oder dem Freiwasserschwimmen, die beide an der prächtigen Brücke Pont d‘Alexandre starten sollen, könnte dies jedoch noch verhindern.

Baden in der Seine in Paris seit über 100 Jahren verboten
Seit 1923 ist das Baden in der Seine in Paris verboten. Als Gründe wurden die Verschmutzung und die Gefahren durch den Schiffsverkehr genannt. Als die Olympischen Spiele 1924 wieder in der französischen Hauptstadt stattfanden, wurde ein modernes 50-Meter-Becken im Norden der Stadt errichtet.
Der damalige Pariser Bürgermeister Jacques Chirac war es, der 1988 das Schwimmen in der Seine wieder ins Gespräch brachte. „Ich bringe dann Handtücher und Antibiotika vorbei“, kommentierte der damalige Umweltminister nüchtern. Zu Chiracs Zeiten wurde der Plan jedoch nicht umgesetzt.
Paris kämpft gegen verdrecktes Abwasser und überlastete Kanalisation
Erst Hidalgo nahm den Plan 2016 wieder auf und machte die Seine zum zentralen Punkt der Pariser Olympia-Bewerbung. Nicht nur die Schwimmer sollen den Fluss nutzen, die Seine soll auch als Schauplatz für eine spektakuläre Eröffnungsfeier dienen.
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Seitdem hat der Staat etwa 1,4 Milliarden Euro investiert, um den Fluss zu reinigen. Dabei stehen vor allem zwei Probleme im Fokus: Zum einen leiten etwa 30.000 Haushalte stromaufwärts ihr Abwasser direkt in die Marne oder die Seine. Zum anderen kann die Pariser Kanalisation größere Regenmengen nicht bewältigen, wodurch mehrmals im Jahr Abwasser in den Fluss gespült wird.
Vorbereitungen für saubere Seine in Paris laufen auf Hochtouren
Um die Hausbesitzer dazu zu bewegen, ihre Abwasserleitungen ordnungsgemäß anzuschließen, gingen Teams in den betroffenen Gebieten von Tür zu Tür. Für die Renovierung gab es staatliche Unterstützung. Auch Hausbootbewohner wurden aufgefordert, ihr Abwasser nicht mehr in die Seine zu leiten, was zwar seit Jahren verboten ist, aber nicht immer eingehalten wurde.
Um die Kanalisation zu entlasten, wurde zudem ein riesiges Überlaufbecken in der Nähe des Bahnhofs Austerlitz gebaut, das 50.000 Kubikmeter aufnehmen kann. Es soll noch in diesem Frühjahr fertiggestellt werden.
Saubere Seine als Vermächtnis von Olympia 2024
Im vergangenen Sommer, als es wegen mutmaßlicher Korruption eine Razzia in Paris gab, mussten mehrere Test-Wettbewerbe in der Seine abgesagt werden, weil die Wasserproben noch bedenklich waren. Im Pariser Bassin de La Villette hingegen, das von einem Kanal gespeist wird, wird bereits seit einigen Jahren im Sommer ein Freibad eingerichtet. Ähnliche Bäder sollen in den kommenden Jahren auch an der Seine entstehen.
Sollte der Plan gelingen, wäre der gereinigte Fluss für viele Pariser vermutlich das bedeutendste Vermächtnis der Sommerspiele 2024 – insbesondere angesichts der zunehmenden Hitzewellen. (ck/dpa)
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