Laut Anklage - Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro wollte seinen Nachfolger Lula vergiften

Brasiliens Generalstaatsanwalt hat Ex-Präsident Jair Bolsonaro am Dienstag offiziell wegen versuchten Putschversuches angeklagt. Bolsonaro und 33 weitere Personen sollen an einem Plan beteiligt gewesen sein, nach seiner Wahlniederlage 2022 an der Macht zu bleiben. Das berichtet „AP“.

Plan zur Vergiftung von Lula

Die Anklage, so der Generalstaatsanwalt Paulo Gonet, umfasst einen Plan zur Vergiftung seines Nachfolgers Luiz Inácio Lula da Silva sowie die Ermordung eines Obersten Richters. „Die Mitglieder dieser kriminellen Vereinigung schmiedeten einen Plan, um die Institutionen anzugreifen“, schrieb Gonet laut „AP“ in der 272 Seiten langen Anklageschrift. „Der Plan wurde dem Präsidenten zur Kenntnisnahme vorgelegt, und er stimmte zu.“

Bolsonaros Verteidigung zeigte sich laut „AP“ „bestürzt und empört“ über die Anschuldigungen. „Der ehemalige Präsident hat nie einem Vorgehen zugestimmt, das darauf abzielte, die demokratische Rechtsordnung zu dekonstruieren“, heißt es in einer Stellungnahme.

Bolsonaro weist Schuld von sich

Laut Gonet beschreiben die Anklagen ein systematisches Bemühen, das Vertrauen in das Wahlsystem zu untergraben, das Militär unter Druck zu setzen und einen Aufstand in der Hauptstadt zu entfachen. Bolsonaros Sohn, Flávio Bolsonaro, bezeichnete die Anklage laut „AP“ auf der Plattform X als haltlos und warf der Staatsanwaltschaft vor, den „unheilvollen Interessen Lulas“ zu dienen. Bolsonaro könnten bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft drohen.

Bolsonaro, der jede Schuld bestreitet, äußerte sich vor Journalisten unbesorgt über die Anklagen. „Ich habe keinerlei Bedenken wegen der Anschuldigungen, null“, sagte er. Sollte der Oberste Gerichtshof die Anklage akzeptieren, wird Bolsonaro vor Gericht gestellt.