KI im Literaturbereich: Japanische Autorin nutzt ChatGPT für preisgekrönten Roman

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Die Gewinnerin des Akutagawa-Preises, Rie Kudan, nutzte Künstliche Intelligenz beim Schreiben ihres Romans. Ein kleiner Teil des Buches stammt direkt von ChatGPT.

Dass Künstliche Intelligenz (KI) aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken ist. Softwarelösungen wie ChatGPT lösten einen regelrechten Hype. Nach Experimenten mit künstlich erzeugten Buchcovern und inhaltsleeren E-Books, die regelrecht die Bestsellerlisten von Amazon fluteten, versuchten sich auch Autoren immer wieder an der Nutzung von ChatGPT für ihre eigenen Werke. Nun wurde bekannt, dass die preisgekrönte japanische Autorin Rie Kudan Künstliche Intelligenz für ihren Roman nutzte.

Die Gewinnerin eines angesehenen japanischen Literaturpreises gibt die Verwendung von ChatGPT zu 

Literaturpreisgewinner in Tokio Manabu Makime, Akiko Kawasaki und Rie Kudan
Die Literaturpreisgewinnerin Rie Kudan (rechts) gewann den Akutagawa Preis und nutzte ChatGPT für Teile ihres Romans. © Kyodo News/Imago

Die Autorin, die einen prestigeträchtigen Literaturpreis in Japan gewonnen hat, gab zu, dass ungefähr „fünf Prozent“ ihres Buches von ChatGPT geschrieben worden seien. Die 33-jährige Schriftstellerin Rie Kudan erklärte bei der Preisverleihung am Mittwoch (17.1.2024), dass sie beim Verfassen ihres futuristischen Romans „aktiv“ auf Künstliche Intelligenz, wie ChatGPT, zurückgegriffen habe. „Ich würde sagen, etwa fünf Prozent des Buches bestehen aus den von der KI generierten Sätzen.“

Rie Kudans Werk „Tokyo-to Dojo-to“ (auf Deutsch etwa: „Tokio-Turm der Sympathie“) wurde kürzlich mit dem Akutagawa-Preis geehrt. Die Handlung des Buches ist in der Zukunft angesiedelt und konzentriert sich auf ein Hochhausgefängnis in Tokio und dessen Architektin. KI spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte. Ein Mitglied der Jury pries das Buch als „nahezu fehlerlos“ und äußerst amüsant, so AFP.

Dialoge mit ChatGPT

Kudan erzählte, dass sie häufig mit ChatGPT experimentiere – und das nicht nur beim Schreiben. Sie vertraue der Software ihre tiefsten Gedanken an, über die sie „mit niemand anderem sprechen“ könne. Einige Antworten von ChatGPT hätten sie zu Dialogen in ihrem Buch angeregt.

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ChatGPT ist ein Chatbot, der auf fortschrittlicher KI-Technologie der US-Firma OpenAI basiert und in der Lage ist, in Sekundenschnelle hochkomplexe Texte zu erstellen. Der Bot hat die Fähigkeiten von generativer KI einem breiten Publikum zugänglich gemacht und gleichzeitig die kaum vorhersehbaren Auswirkungen aufgezeigt. In den vergangenen Monaten hatten sich viele Autoren dagegen gewehrt, dass ihre Texte zu Trainingszwecken für Software eingesetzt werden. So hält Bestseller-Autor Stephen King nichts von Künstlicher Intelligenz.

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