Gericht urteilt: Philipos (18) totgeschlagen: Täter muss für neun Jahre in den Knast

Gut zehn Monate nach dem gewaltsamen Tod von Philipos T. (20) im Kurpark von Bad Oeynhausen ist ein 19-jähriger Angeklagter zu einer Jugendstrafe von neun Jahren verurteilt worden. Das Landgericht Bielefeld verurteilte ihn unter anderem wegen versuchten Totschlags und Körperverletzung. 

Ein Urteil könne niemals Schmerzlinderung bringen, sagte der Vorsitzende Richter Carsten Clashörster in Richtung Angehörige. Der zur Tatzeit im Juni 2024 noch 18 Jahre junge Angeklagte Mwafak al-S. nahm seine Verurteilung am Freitag äußerlich ruhig und unbewegt hin. Eine Revision gegen das Urteil ist grundsätzlich möglich. 

Syrischer Täter war 2016 nach Deutschland gekommen

Die Staatsanwaltschaft hatte für den Angeklagten wegen Raubes mit Todesfolge und wegen versuchten Mordes neun Jahre Jugendstrafe verlangt. Die Verteidigung hatte hingegen beantragt, von einer Verurteilung wegen eines Tötungsdelikts abzusehen und lediglich eine Verwarnung auszusprechen. 

Der Syrer wohnt seit Oktober 2023 in Bad Oeynhausen, er war 2016 nach Deutschland gekommen. Er hatte Philipos T. nach dem Abiball von dessen Schwester geschlagen und getreten, woraufhin der junge Mann verstarb. Die Gewalttat hatte politisch hohe Wellen geschlagen und Debatten über Zuwanderung und Abschiebung von ausländischen Straftätern befeuert.