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VonNiklas Noackschließen
Katy Perry ist ins All geflogen und sang sogar in der Bezos-Rakete. Darüber ärgerte sich Ricarda Lang (Grüne), die aber ebenfalls Kritik einstecken musste.
Berlin - In Zeiten, in denen sich der Klimawandel zuspitzt, stellen sich viele Menschen die Frage, wie man persönlich zur Verzögerung der Erderwärmung beitragen könnte. Aufs Fliegen verzichten, weniger Auto fahren oder Reduzierung des Fleischkonsums sind solche Ansätze. Andere machen sich über ihre Ökobilanz dagegen weniger Gedanken. Wie anscheinend Pop-Star Katy Perry, die gemeinsam mit der Partnerin von Amazon-Milliardär Jeff Bezos ins All geflogen ist.
Ricarda Lang attackiert Katy Perry wegen „Privatausflug ins All“
Nach nur zehn Minuten und 22 Sekunden setzte die Rakete wieder sicher auf der Erde auf. Eine Aktion, die Grünen-Politikerin Ricarda Lang verärgerte. Bei X schreibt sie: „Katy Perry hat mit einem Privatausflug ins All in 10 Minuten mehr CO₂-Emissionen verursacht als ein durchschnittlicher Mensch in seinem ganzen Leben.“
Die rasante Entwicklung von Ricarda Lang – in Bildern
Stimmt diese Rechnung? Ganz so leicht ist es nicht, diese Frage zu beantworten, aber klar ist: Erfreulich für die Umwelt sind Raketenstarts nicht. Denn bei solch einem Flug ins All liegt der Ausstoß in Folge eines Raketenstarts je nach Modell bei 200 bis 300 Tonnen Kohlendioxid. Laut dem Umweltbundesamt ist der deutsche Ausstoß an Treibhausgasen pro Person derzeit im Durchschnitt bei 10,3 Tonnen CO₂-Äquivalenten (CO2e) pro Jahr. Bedacht werden muss aber, dass eine Rakete darüber hinaus die Ozonschicht beschädigt.
Ricarda Lang wird auf X für Beitrag zu Katy Perry kritisiert
Im Netz sorgte der Beitrag der einstigen Grünen-Chefin jedenfalls für Gesprächsstoff. So kommentiert der bekannte Autor Ahmad Mansour: „Der Fortschritt war nie klimaneutral – und dennoch war er notwendig. Wer jede individuelle Tat moralisch bilanziert, verliert den Blick für das Kollektive: Neugier, Entdeckung, technische Innovation. Nicht alles lässt sich in CO₂ messen – und schon gar nicht der menschliche Drang zur Grenze.“ Eine Ansicht, die einige auf X teilen, Lang jedoch nicht nachvollziehen kann. Ihrer Meinung nach gehe es beim Perry-Flug nicht um Innovation, sondern lediglich um eine PR-Aktion für „ein paar Promis“.
Mancher X-Nutzer führt außerdem an, dass Lang Fan von Taylor Swift sei: „Du Swiftie postest Bilder von einem Konzert von Taylor Swift. In diesem Moment ist es dir offenbar scheißegal, dass sie mit ihrem Privatjet durch die Welt düst.“ Auch die vielen Flüge von Grünen-Politikerin Annalena Baerbock werden thematisiert. Die reiste allerdings als Außenministerin über den Globus und verließ diesen nicht, wie eben Perry, um im All zu singen.
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