Er will Deutschland nach Hause schicken

Mit drei Toren hat er sein Team ins Halbfinale der U17-WM geschossen. Nun trifft Claudio Echeverri mit Argentinien auf Deutschland. Kann er erneut brillieren?

Deutschlands U17-Nationalelf greift bei der Fußball-WM in Indonesien nach dem Titel. Das Team von Bundestrainer Christian Wück besiegte im Viertelfinale die spanische Nationalmannschaft mit 1:0 und steht nun im Halbfinale. Dort treffen die DFB-Junioren auf Argentinien (ab 09:30 Uhr im Liveticker bei t-online).

Dort soll das Märchen weitergehen – doch dafür muss Deutschland auf einen Spieler der "Albiceleste", der argentinischen Auswahl, besonders aufpassen. Denn Claudio Echeverri hat sein Team mit drei Toren gegen Brasilien im Alleingang in die Runde der letzten Vier geschossen – und will nun auch das Team um Kapitän Noah Darvich ins Stolpern bringen.

Als Kapitän der Argentinier führt Echeverri gemeinsam mit Teamkollege Augustin Ruberto die Torjägerliste des Turniers an (jeweils fünf Treffer). In Argentinien selbst gilt er als eine der großen Entdeckungen, steht beim Traditionsklub River Plate Buenos Aires unter Vertrag. Doch bei River ist er weniger unter dem Namen Claudio Echeverri bekannt, sondern unter "El Diablito" (übersetzt: "Kleiner Teufel").

"Er hat viel zu geben"

Durch die Ähnlichkeit seiner Spielweise und des Nachnamens wird er immer wieder mit dem bolivianischen Helden und Ex-Nationalspieler Marco Etcheverry verglichen. Dieser erhielt im Laufe seiner Karriere den Spitznamen "El Diablo" (übersetzt: "der Teufel") aufgrund seiner aggressiven Spielweise. Aber auch spielerisch wusste er zu überzeugen. Sein wichtigstes Länderspieltor erzielte er 1993 beim 2:0-Erfolg gegen Brasilien – Bolivien erreichte damit seine erste Weltmeisterschaft seit 1950. In der amerikanischen Liga führte Etcheverry DC United zu drei seiner vier MLS-Pokale und wurde mehrfach für seine Leistungen ausgezeichnet und geehrt.

Als "kleiner Teufel" könnte Echeverri es dem Bolivianer nun nachmachen. Auch tauchen auch immer wieder die Bezeichnungen "WM-Wunderkind" und "der neue Messi" für ihn auf.

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Apropos Lionel Messi: Den WM-Helden von 2022 kennt Echeverri bereits höchstpersönlich. In Vorbereitung auf die U17-Südamerikameisterschaft nahm "El Diablito" auf Beschluss von Argentiniens A-Nationaltrainer Lionel Scaloni für einen Tag am Training mit den Weltmeistern um sein Vorbild Messi teil. Dort beeindruckte Echeverri auch Ángel Di María. Vor der Presse lobte er den Jungprofi: "Er sah ziemlich scharf aus. Er hat viel zu geben."

Europäische Topklubs haben Interesse

Doch damit nicht genug. Inzwischen sind auch europäische Topklubs auf Echeverri aufmerksam geworden: Real Madrid hat laut der spanischen Sportzeitung "Sport" bereits sein Interesse bekundet. Echeverri selbst hat aber wohl mehr Interesse an Reals Erzrivalen. Kurz vor der U17-Weltmeisterschaft sagte der Offensivstar zu Reportern: "Neben River würde ich auch gerne für Barça spielen. Ich bin ein großer Fan von Messi und habe ihm immer beim Spielen für Barcelona zugeschaut, also habe ich dieses Team in mir, seit ich sehr jung war."

Neben Real sollen auch Manchester City oder Paris Saint-Germain ein Auge auf den 17-Jährigen geworfen haben. Eingeplant ist Echeverri wohl vor allem als langfristige Option. Denkbar wäre es, dass er zunächst Erfahrung in der heimischen Liga sammelt, um dann anschließend den Schritt nach Europa zu wagen.

In jungen Jahren hat er sich mit den Bossen angelegt

Echeverri stammt aus dem argentinischen Chaco. Während eines Testspiels seines Vereins Club Deportivo Luján wurde er von Scouts entdeckt, die den gerade erst zehnjährigen Echeverri umgehend nach Buenos Aires lotsten, um ihn bei River Plate auszubilden. Bei seinem Debüt steuerte er zwar einen Treffer bei, fühlte sich jedoch unwohl. "Wenn meine Mutter nicht hierherkommt, werde ich nach Chaco zurückkehren", sagte Echeverri damals. Um das Talent nicht zu verlieren, besorgten die Klubbosse seiner Mutter eine Wohnung.

Dann ging es steil bergauf. International erregte er früh Aufmerksamkeit, als er im Alter von elf Jahren an der Champions Trophy teilnahm und vier Tore gegen Juventus Turin erzielte.