Mädchen in Maßregelvollzug missbraucht – eigene Mutter brachte Kind dorthin

Laut übereinstimmenden Medienberichten ist es in einer forensischen Psychiatrie zu schweren Fällen des Kindesmissbrauchs gekommen. Demnach sei das betroffene Mädchen bereits mehrfach in Begleitung der eigenen Mutter in die Einrichtung gebracht worden. Diese befinde sich seit kurzem mit dem Täter in einer Beziehung.

Die Staatsanwaltschaft hat unterdessen weitere Angaben zum Tatverdächtigen gemacht. Der Verdacht richte sich gegen „eine Person, die im Maßregelvollzug untergebracht ist“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Potsdam. Die Person sei dort auch weiterhin untergebracht.

In der gesicherten Einrichtung sind Straftäter mit einer psychischen Erkrankung oder einer Suchterkrankung untergebracht.  "Der genaue Tathergang ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen", sagt Friederike Morich, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, am Freitag.

Zwei Mitarbeiter der Klinik entlassen

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben wegen des Tatvorwurfs des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern. In der gesicherten Einrichtung sind Straftäter mit einer psychischen Erkrankung oder einer Suchterkrankung untergebracht. Zunächst war unklar geblieben, ob sich der Verdacht auch gegen Mitarbeiter der Einrichtung richten würde – laut der Staatsanwaltschaft wird die Tat jedoch nur dem Insassen vorgeworfen. Zuvor hatten die „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ (PNN) und der „Tagesspiegel“ berichtet.

Das Gesundheitsministerium hatte im Zuge des Bekanntwerdens des möglichen Missbrauchs die Beschäftigungsverhältnisse der ärztlichen Leitung der Klinik „mit sofortiger Wirkung“ beendet. Zwei Mitarbeiter seien betroffen, sagte ein Ministeriumssprecher. Was ihnen das Ministerium konkret vorwirft, ließ der Sprecher offen.

Im Maßregelvollzug werden Straftäter untergebracht, die aufgrund ihrer Erkrankung nicht oder nur vermindert schuldfähig sind. Die Menschen sollen in der forensischen Psychiatrie behandelt und die Öffentlichkeit vor ihnen geschützt werden. Im Land Brandenburg gibt es zwei solcher Einrichtungen. Am Standort Brandenburg/Havel können laut Ministerium 131 Patienten untergebracht werden.