Machtspiel im Pazifik: China baut Flugplatz aus dem zweiten Weltkrieg aus

Auf der abgelegenen Pazifikinsel Woleai, rund 640 Kilometer südlich von Guam, hat eine chinesische Staatsfirma mit dem Wiederaufbau eines verfallenen Weltkriegsflugplatzes begonnen. An der Zeremonie zum Baustart nahm auch der mikronesische Präsident Wesley Simina teil, wie Cleo Paskal vom Think Tank Foundation for Defense of Democracies auf „X“ kommentierte. Laut „Newsweek“ wird das Projekt von der chinesischen Firma Shandong Hengyue Municipal Engineering gemeinsam mit Mikronesiens Verkehrsministerium umgesetzt.

Spannungsfeld im Pazifik

Der Flugplatz wurde ursprünglich von japanischen Truppen im Zweiten Weltkrieg gebaut, ist aber seit Jahrzehnten ungenutzt. Die Wiederinbetriebnahme soll die lokale Anbindung verbessern – bisher mussten Bewohner tagelange Bootsreisen zur nächsten Landebahn in Kauf nehmen, so „Newsweek“. Die neue Infrastruktur soll auch Gesundheitsversorgung, Bildung und Wirtschaft voranbringen. 

Mikronesiens Präsident Wesley Simina
Mikronesiens Präsident Wesley Simina Getty images

Gleichzeitig mehren sich sicherheitspolitische Bedenken. Woleai liegt auf der strategisch wichtigen „Second Island Chain“, einem Schlüsselgebiet für die US-Militärpräsenz im Pazifik. Kritiker sehen Chinas Engagement laut „Newsweek“ als Teil eines geopolitischen Einflussgewinns.

USA vernachlässigt Südpazifik - China greift ein

Mikronesien ist neben Palau und den Marshallinseln einer der Staaten im Südpazifik, dessen Verteidigung und allgemeine Stabilität von Washington garantiert wird. Doch da die USA ihre Mittel vorrangig in anderen Bereichen einsetzen, hat China mit Infrastrukturprojekten in dieser Region Fuß gefasst. Paskal sagte dazu auch, dass zwar 2 Milliarden Dollar von den USA in den mikronesischen Bundesstaat Yap investiert worden seien, die äußeren Inseln wie Woleai jedoch vernachlässigt wurden.