Republikaner-Bündnis will Trump stoppen – immer mehr Rückhalt in der Grand Old Party für Haley
Nikki Haley ist im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner die letzte verbliebene Widersacherin von Donald Trump.
München – Bei der ersten Vorwahl der Republikaner im US-Bundesstaat Iowa gab es noch drei ernstzunehmende Kandidaten im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur. Doch Donald Trump konnte am Ende das Rennen machen und haushoch gewinnen. Nun steht die Abstimmung in New Hampshire an. Aber weil Floridas Gouverneur Ron DeSantis am Sonntag (21. Januar) im Wahlkampf das Handtuch warf, läuft es auf einen Zweikampf hinaus: Trump gegen Nikki Haley.

DeSantis galt lange als gefährlichster Trump-Rivale. Jetzt liegt es allein an der früheren UN-Botschafterin und Ex-Gouverneurin von South Carolina, die auf die Stimmen all jener Konservativen hofft, die von Trump genug haben, die erneute Kandidatur des 77-Jährigen bei der US-Wahl 2024 noch zu verhindern. Die Vorwahl in New Hampshire könnte für Haley, die in Iowa 19 Prozent der Stimmen erhielt, bereits die letzte Chance bedeuten. Noch nie hat in den USA ein Bewerber das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der „Grand Old Party“ verloren, nachdem er die Vorwahlen in den ersten beiden Staaten gewonnen hatte.
US-Wahl: Immer mehr Republikaner unterstützen Nikki Haley – „Trump versucht absichtlich, USA zu spalten“
Haley ist das bewusst. Sie verschärfte den Ton gegenüber Trump und stellte dessen geistige Zurechnungsfähigkeit infrage, wie mehrere US-Medien berichteten. Um das Ruder noch herumzureißen, erfährt die 52-Jährige im Lager der Republikaner immer größere Unterstützung. Da wäre zum Beispiel Asa Hutchinson, der im Vorfeld der New-Hampshire-Vorwahl Trump attackierte und zur Unterstützung Haleys aufrief. „Jeder, der glaubt, dass Donald Trump dieses Land vereinen wird, hat in den letzten acht Jahren geschlafen. Trump versucht absichtlich, die USA zu spalten und wird dies auch weiterhin tun. Gehen Sie zu Nikki Haley“, schrieb der frühere Gouverneur von Arkansas bei X.
Fast zeitgleich gab der republikanische Gouverneur von Vermont, Phil Scott, eine Erklärung ab. „Nach Jahren der Kontroversen, gewalttätiger Rhetorik und wachsender Polarisierung ist das allerletzte, was wir brauchen, vier weitere Jahre Donald Trump“, zitiert Politico. Haley sei „unsere einzige Chance, sicherzustellen, dass Amerika im November die Wahl hat, die es verdient.“
US-Vorwahl in New Hampshire: Umfragen trauen Haley Achtungserfolg gegen Trump zu
Bereits vor der Vorwahl in Iowa hatte Marylands Ex-Gouverneur Larry Hogan Nikki Haley unterstützt, rechtzeitig hat sich jetzt auch New Hampshires republikanischer Gouverneur Chris Sununu auf ihre Seite geschlagen. Dazu warb die bekannteste Zeitung des Neuenglandstaates (Union Leader) für sie.
Ob die Bekundungen reichen, wird sich am Dienstag bei der Abstimmung zeigen. Zwar fehlt Haley noch offizielle Unterstützung landesweit bekannter Trump-Kritiker wie Chris Christie oder Liz Cheney, doch immerhin trauen ihr Umfragen in dem moderat republikanischen Ostküsten-Staat einen Achtungserfolg zu. Letzte Umfragen sahen Trump in New Hampshire vor Haley. (mt)