Mega-Blackout in ganz Spanien – drei Atomkraftwerke im Notstrombetrieb
Nach Strom: Erste Regionen in Spanien wieder versorgt
17.57 Uhr: Nach einem massiven Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel schreitet die Wiederherstellung der Versorgung in verschiedenen Gebieten Spaniens voran. In Katalonien, Aragonien, dem Baskenland, Galicien, Asturien, Navarra, Kastilien und Leon, Extremadura und Andalusien sei die Stromversorgung wiederhergestellt, meldete der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica auf der Plattform X. Bereits zuvor teilte der Betreiber mit, dass die Versorgung inzwischen in mehreren Gebieten im Norden, Süden und Westen der Halbinsel wieder gesichert sei.
Die komplette Wiederherstellung der Stromversorgung im spanischen Stromnetz könnte allerdings noch zwischen sechs und zehn Stunden dauern, zitierte die spanische Zeitung "El País" einen Sprecher des Stromnetzbetreibers Red Electrica.
Stromausfall in Spanien: Drei Atomkraftwerke im Notstrombetrieb
17.38 Uhr: Nach dem massiven Stromausfall in Spanien laufen die Reaktoren der drei in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke im Land im Notstrombetrieb. Der Nukleare Sicherheitsrat des Landes teilte am Montag mit, die Reaktoren der drei AKW seien automatisch entsprechend des Sicherheitsprotokolls heruntergefahren worden und würden durch Dieselgeneratoren versorgt. Die Kraftwerke Almaraz II, Ascó I und II sowie Vandellós II befänden sich damit in einem "sicheren" Zustand.
Auf die Beschäftigten der Kraftwerke, Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Umwelt habe der Vorgang keine Auswirkungen gehabt, erklärte der Sicherheitsrat weiter.
In Teilen Spaniens ist die Versorgung nach Angaben des Netzbetreibers Red Eléctrica inzwischen wiederhergestellt. Red Eléctrica riet davon ab, über die Ursache des Stromausfalls zu spekulieren. Derzeit gebe es keine Hinweise auf einen Cyberangriff, erklärte der aus Portugal stammende EU-Ratspräsident António Costa im Onlinedienst X.
EU-Ratspräsident: Blackout lag wohl nicht an Cyberangriff
17.20 Uhr: Nach Angaben von EU-Ratspräsident António Costa gibt es derzeit keinen Hinweis auf einen Cyberangriff als Ursache des großflächigen Stromausfalls in Spanien und Portugal. Die Netzbetreiber in beiden Ländern suchten derzeit nach der Ursache, schrieb der Portugiese zudem auf der Plattform X.

Die Versorgung sei in mehreren Gebieten im Norden, Süden und Westen wieder gesichert, meldete der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica auf X.
Stromausfälle ohne Auswirkung auf Stabilität in Deutschland
16.15 Uhr: Die Stromausfälle in Spanien und Portugal haben nach Angaben des Netzbetreibers Amprion keine Auswirkungen auf die Netzstabilität in Deutschland gehabt und werden diese voraussichtlich auch nicht haben. Dies erklärte ein Sprecher in Dortmund auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Wir gehen von einem vollständigen Netzzusammenbruch aus", sagte er. Bei diesem sogenannten Blackout seien die gesamten Übertragungsnetze in Spanien und Portugal, die für den Überland-Stromtransport zuständig sind, ausgefallen.
Millionen von Menschen von Stromausfall betroffen
In Spanien und Portugal gibt es einen weitreichenden Stromausfall. „Pläne zur Wiederherstellung der Stromversorgung“ wurden in die Wege geleitet, teilte der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica auf der Plattform X mit. Man habe im Norden und Süden des Landes begonnen, die Versorgung wieder herzustellen. Nach der Ursache wurde gesucht. Auch Teile Frankreichs seien betroffen gewesen.
Der Stromausfall betraf Millionen von Menschen und führte zu erheblichen Beeinträchtigungen des täglichen Lebens. Reporterinnen und Reporter der Deutschen Presse-Agentur melden sowohl aus den kaiserlichen Großstädten Madrid als auch aus Barcelona, dass es am Montagmittag keinen Strom gab. Betroffen war demnach auch das Masters-1000-Tennisturnier in Madrid, das zunächst unterbrochen wurde.
Die spanische Eisenbahngesellschaft Renfe meldete, dass um 12.30 Uhr (Ortszeit) das gesamte nationale Stromnetz ausgefallen sei - an allen Bahnhöfen seien die Züge stehen geblieben und nicht abgefahren.
Spanischer Stromversorger: Wiederherstellung könnte bis zu zehn Stunden dauern
Ein spanischer Stromversorger gab um 15.00 Uhr bekannt, dass die Wiederherstellung der Stromversorgung bis zu zehn Stunden dauern könnte. Man habe mit einer Wiederherstellung der Versorgung im Norden und Süden begonnen, meldete der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica auf der Plattform X. Nach der Ursache werde gesucht.
Die spanische Zeitung „El País“ sprach von einem „massiven Stromausfall“, allerdings nur auf dem Festland. Laut Reportern waren die Kanarischen oder Balearischen Inseln nicht betroffen. Im Nachbarland Portugal erstrecke sich ein Blackout in mehreren Regionen – von Norden bis in den Süden des Landes, berichtete der Sender RTP.
Hintergrund könnte eine Störung in einer Hochspannungsleitung in Frankreich gewesen sein. Diese habe dann die Stromversorgung in beiden Ländern unterbrochen. Der französische Netzbetreiber RTE gab nun eine Erklärung heraus, dass auch Teile Frankreichs kurzzeitig ohne Strom gewesen seien.
Hackerangriffe sind nicht ausgeschlossen
Nähere Informationen zum Ausmaß des Stromausfalls sowie zur Ursache lagen der dpa zunächst nicht vor. Spaniens nationale Cybersicherheitsbehörde INCIBE sucht, ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte, schrieb "El País". Die spanische Regierung hat nach dem Stromausfall eine Krisensitzung im Büro des spanischen Netzbetreibers einberufen, wie spanische Medien berichten.
Im in den Pyrenäen gelegenen Kleinstaat Andorra dauerte der Stromausfall dagegen nur wenige Sekunden, meldete der Energieversorger FEDA auf X. Der Ausfall sei auf spanischer Seite verursacht worden und die Elektrizität dank der "automatischen Wiederverbindung mit der aus Frankreich kommenden Leitung" umgangen worden.
Auf dem Video ist zu sehen, wie durch den landesweiten Stromausfall in der Hauptstadt Madrid Ampeln ausgefallen sind und es daraufhin zu einem Verkehrsstillstand kam.