„Es scheint keinen Bedarf mehr zu geben“: Freisinger Kleiderkammer schließt ihre Türen

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Alles muss raus: Regina Friedrich (l.) und Josefine Schwarzer an ihrem letzten Arbeitstag in der Kleiderkammer. © Lehmann

Weil sie nach 15 Jahren offenbar nicht mehr benötigt wird, ist die Kleiderkammer Freising Geschichte. Traurig muss man deshalb aber nicht sein.

Freising – Für den Freisinger Kinderschutzbund geht eine Ära zu Ende: Am Dienstag war die Kleiderkammer im Haus der Vereine das letzte Mal geöffnet. 2025 wird die Institution ihren Betrieb nicht wieder aufnehmen – offenbar aber aus einem positiven Grund.

Zwei von vier Ehrenamtlichen haben sich im Oktober verabschiedet

„Die Schließung der Kleiderkammer war keine spontane Entscheidung“, berichtet Alexandra Maier, die den Kinderschutzbund gemeinsam mit Ruth Busch leitet, auf FT-Nachfrage. Schon über einen längeren Zeitraum sei das Angebot immer weniger angenommen worden. „Seit den Sommerferien haben wir nochmal verstärkt darauf geschaut, aber wenn überhaupt, kamen vielleicht ein oder zwei Familien, über weite Strecken auch gar niemand – trotz Werbung und regelmäßiger Veröffentlichungen in der Presse“, erklärt Maier. Nachdem im Oktober dann auch noch zwei von vier Ehrenamtlichen ihren Dienst beendet hatten, entschied man sich letztlich, die Kammer zum Ende des Jahres zu schließen.

An sich sei das aber kein Grund, um traurig zu sein, im Gegenteil. „Es scheint keinen Bedarf mehr zu geben“, sagt Maier. „Das ist eigentlich ein gutes Zeichen, denn es scheint zumindest nicht mehr an Kleidung zu fehlen.“ Sie betont jedoch auch: Sollte noch jemand Kleidung brauchen, könne er sich gerne weiterhin melden. „Die Auflösung wird noch dauern.“ Die übrigen Kleidungsstücke will man an Kooperationspartner wie Frauenhaus, Diakonie, Caritas und Katholische Jugendfürsorge verteilen. „Und natürlich werden wir auch danach helfen, wenn Kleidung benötigt wird – etwa mit einer Geldspende“, sagt Maier.

Eine der zentralen Aufgaben des Kinderschutzbundes

Die Betreuung der Kleiderkammer war eine der zentralen Aufgaben des Kinderschutzbunds. Die Einrichtung am Major-Braun-Weg in Freising war seit gut 15 Jahren eine feste Institution in der Domstadt, die im Laufe der Zeit Tausende von Kindern mit Kleidung ausgestattet hat. Das gelang dank der zahlreichen Kleiderspenden von Grundschulen und Privatpersonen.

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