Hochwasserschutz in Peißenberg: 1,2 Millionen Euro für Ausbau am Stadelbach

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Das Regenrückhaltebecken in Wörth steht kurz vor der Fertigstellung. Die Planierungsarbeiten sind nahezu abgeschlossen. © jepsen

Im Frühjahr 2025 könnte Peißenbergs südlicher Ortsteil „Wörth“ komplett gegen ein hundertjähriges Hochwasser (HQ 100) geschützt sein. Dieser Zeitpunkt wurde in der jüngsten Marktratssitzung genannt. Auf dem Programm stehen bis dahin noch Gewässerausbauten am Stadelbach.

Peißenberg – Langsam, aber stetig kommt das Mammutprojekt „Innerörtlicher Hochwasserschutz“ voran – zumindest was den Ortsteil Wörth betrifft. Die Arbeiten am Regenrückhaltebecken an der Hochreuther Straße befinden sich in den letzten Zügen. „Ich denke, dass wir noch in diesem Frühjahr endgültig fertig werden“, sagte Thomas Schamper, der gemeindliche Tiefbauamtsleiter, in der Marktratssitzung. Der Stadel- respektive Wörthersbach läuft seit Herbst 2023 über das Sperrwerk. Was noch fehlt, sind elektronische Ausstattungskomponenten wie Schaltanlagen, Videoüberwachung und Messtechnik. Auch müssen noch die Wirtschaftswege fertiggestellt, Pflanz- und Grünarbeiten vorgenommen sowie der Radweg entlang der Südseite des Beckens angelegt werden.

Einige Dinge fehlen noch

Wie Schamper im Gespräch mit der Heimatzeitung berichtet, wird das Becken nicht nur den südlichen Ortsteil und dabei vor allem den Einkaufspark auf dem ehemaligen PKG-Gelände schützen. Auch auf den Hochwasserschutz im nördlichen Ortsteil „Dorf“ soll das Sperrwerk nach den neuesten, hydraulischen Berechnungen größere Effekte haben, als ursprünglich angenommen. Valides Datenmaterial wird es aber erst nach der offiziellen Inbetriebnahme geben. Der Hochwasserschutz für Wörth wird letztlich durch den Gewässerausbau am Stadelbach in der Schacht- und Unterbaustraße komplettiert. Von einem Fachbüro wird derzeit die Ausführungsplanung erstellt. „Ich hoffe, dass wir im Frühjahr 2025 Peißenberg-Süd hochwasserfrei haben. Ich bin jedenfalls Optimist“, skizzierte Schamper im Marktrat den Zeitplan. Der Gewässerausbau entlang der beiden Straßen wird mit rund 1,2 Millionen Euro zu Buche schlagen. Vom Freistaat Bayern wird eine 50-prozentige Förderung in Aussicht gestellt. Der Gemeinderat beauftragte die Rathausverwaltung, den entsprechenden Zuwendungsantrag zu stellen – inklusive Antrag zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn. Letzterer gibt allerdings noch keinen Rechtsanspruch auf Fördermittel. Ein Umstand, der Fragen im Marktrat aufwarf. Doch Marktkämmerer Michael Liedl verwies darauf, dass bei anderen Großprojekten wie zum Beispiel bei diversen Baumaßnahmen an örtlichen Schulen ähnlich verfahren worden sei. Der Status „vorzeitiger Maßnahmenbeginn“ sei eine Formalie. Die Rathausverwaltung gehe fest davon aus, dass die Fördermittel in der erhofften Größenordnung fließen werden.

Wann Baubeginn ist, steht noch in den Sternen

Und wie sieht es beim „Hochwasserschutz Peißenberg-Nord“ aus? Für die Gewässerausbauten am Wörthersbach entlang der Bachstraße und die Bypassverrohrung respektive das Überleitungsgerinne über die Schellhammergasse sowie Iblherstraße wurde im Juni 2023 das Planfeststellungsverfahren eröffnet. Demnächst soll der Erörterungstermin festgelegt werden. Dem Vernehmen nach sind insbesondere in der Iblherstraße nicht alle Grundeigentümer mit den Planungen einverstanden.

Wann die Bauarbeiten beginnen können, steht aktuell noch in den Sternen. Intern geht man von einem Termin frühestens in fünf Jahren aus. Noch länger wird man auf das Rückhaltebecken am Fendter Bach warten müssen. Aktuell wird die Genehmigungsplanung erstellt. Und zu guter Letzt steht noch das Überleitungsgerinne vom Buchaugraben in das künftige Regenrückhaltebecken am Fendter Bach auf der Agenda. Mit der Genehmigungsplanung soll aber erst nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens für das Becken begonnen werden.

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