Allianz mit der AfD: Milliardär Musk plant Live-Talk mit Weidel

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Neuer Trubel um Elon Musk: Der US-Milliardär will die AfD bei der Bundestagwahl pushen – und plant einen Talk mit Alice Weidel. Die Politik reagiert geschockt.

Berlin – Robert Habeck wollte kein TV-Duell mit Alice Weidel, dafür springt jetzt ein anderer in die Bresche: Elon Musk. Der US-Milliardär will offenbar einen öffentlichen Talk mit AfD-Frontfrau Weidel veranstalten und den Rechtspopulisten damit eine neue Bühne im Bundestagswahlkampf bereiten. Die Ankündigung sorgt in den anderen Parteien für Entsetzen – erst recht, nachdem der Trump-Vertraute Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wüst beschimpft hatte. Wie weit geht die Einmischung also noch?

X-Space-Talk statt TV-Duell: Alice Weidel (AfD) plant Auftritt mit Elon Musk

Fest steht: Tech-Unternehmer Elon Musk will sich weiterhin kräftig in den politischen Diskurs vor der Bundestagswahl 2025 einmischen und die AfD unterstützen. Nach Angaben von Daniel Tapp, dem Sprecher von AfD-Chefin Alice Weidel, gibt es bereits konkrete Planungen für ein Gespräch zwischen Musk und Weidel in Form eines X-Spaces, einer Live-Übertragung auf Musks Plattform X. „Über einen X-Space zwischen den beiden sind wir bereits im Austausch“, bestätigte der Parteisprecher der Nachrichtenagentur dpa.

Planen einen Talk zur Bundestagswahl: AfD-Frontfrau Alice Weidel und Tech-Milliardär Elon Musk. ©  Kay Nietfeld/Felix Kunze/dpa/Montage

Hilfe für Weidel: Musk wirbt vor Bundestagswahl 2025 für AfD

Musk hatte die Idee für ein Gesoräch vor der Bundestagswahl 2025 selbst ins Spiel gebracht, nachdem ein umstrittener Gastbeitrag in der Welt am Sonntag breite Diskussionen und Kritik ausgelöst hatte. „Warte bis Alice und ich ein X-Spaces-Gespräch führen. Dann verlieren sie ihren Verstand“, schrieb er einer AfD-nahen Influencerin, die sich ebenfalls zu der Debatte geäußert hatte. Weidel selbst teilte diesen Kommentar Musks bei X und bedankte sich in einem Video bei dem US-Milliardär. Ein Telefonat oder einen direkten Kontakt hat es zwischen den beiden bislang aber noch nicht gegeben. Dies werde sich aber wohl bald ändern, berichtete der Spiegel.

Zuletzt hatten die deutschen Rechtspopulisten durchaus die Nähe in die USA gesucht. Kurz nach der Wahl waren einige AfD-Abgeordnete nach Mar-a-Lago gereist, dem Anwesen des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Dieser hatte zuvor Musk zu einem Sonderberater seiner neuen Regierung ernannt. Seit ein paar Wochen zeigt der Trump-Vertraute nun ein gesteigertes Interesse an der AfD.

Ärger nach Gastbeitrag in der Welt am Sonntag: Musk beschimpft Scholz und Steinmeier

Erst am Wochenende hatte Musk mit einem Gastbeitrag für die Welt am Sonntag für die AfD geworben, was breite Diskussionen und Kritik auslöste. Auf seiner Plattform X schrieb er zudem provokante Kommentare, die insbesondere deutsche Politiker wie Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ins Visier nahmen. „Olaf ist ein Narr“, schrieb Musk etwa über Scholz. Danach bezeichnete er Bundespräsidenten Steinmeier als „antidemokratischen Tyrann“.

„AfD verkauft uns an Putin und Trump“: Harsche Reaktionen auf Musk-Weidel-Plan

Diese Äußerungen sorgten für erhebliche Kontroversen und wurden vom Bundespräsidialamt zur Kenntnis genommen. Die Reaktionen aus der deutschen Politik ließen nicht lange auf sich warten. Christiane Hoffmann, die stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung, äußerte bereits vor einigen Tagen ihre Bedenken über Musks Einflussnahme auf die Bundestagswahl. „In der Tat ist es so, dass Elon Musk versucht, durch seine Einlassungen Einfluss auf die Bundestagswahl zu nehmen“, sagte Hoffmann laut der Nachrichtenagentur dpa.

SPD-Chef Lars Klingbeil forderte, die Macht großer Internet-Plattformen zu begrenzen. „Hier versucht ein Tech-Milliardär, seinen Einfluss zu nutzen, um den Gang der Weltpolitik zu beeinflussen“, erklärte Klingbeil den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Derweil nahm SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach die AfD selber ins Visier: „Die ⁦AfD⁩ verkauft uns an Putin und an Trump“, schrieb der Politiker auf Musks Plattform X und fügte hinzu: „Vor Jahren wäre so etwas undenkbar gewesen. Es ist atemberaubend, wie stark unsere Demokratie angegriffen wird.“

Einfluss auf Bundestagswahl: AfD liegt in Umfrage auf Platz zwei

Inwieweit die Musk-Unterstützung die Bundestagswahl beeinflusst, bleibt abzuwarten. In den bundesweiten Umfragen ist die AfD seit Monaten zweitstärkste Kraft, und der neue Bundestag soll am 23. Februar gewählt werden. Nach dem Jahreswechsel wird der kurze Wahlkampf kräftig an Fahrt gewinnen – und die AfD bleibt deswegen auf Kuschelkurs mit Musk.

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Musk statt Habeck: Vizekanzler lehnte TV-Duell mit AfD-Frau Weidel ab

Öffentliche Auftritte zusammen mit AfD-Frontfrau Alice Weidel hatten die Mitbewerber abgelehnt. Während Kanzler Olaf Scholz in einem TV-Duell auf seinen Herausforderer Friedrich Merz trifft, sollte Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck sich in einer Fernsehdebatte Alice Weidel stellen. Doch der Vizekanzler lehnte ab. Mit einem live X-Space-Gespräch zusammen mit Musk hätte sich Weidel dann selber eine Alternative gesucht. (jkf)

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