Neugablonzer Mundartkabarett Mauke animiert zum Paurischlernen

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Die dreifach preisgekrönte Kultband „mauke“ : Sven Siegmund (v. li.), Wolfgang Klemm, Björn Siegmund, Gregor Zasche, Herbert Stumpe, Dieter Schaurich, vorn sitzend O. Michael Siegmund. © Foto: Zasche

Neugablonz/Blonhofen – Vergangenen Samstag und Sonntag präsentierte das inzwischen dreifach preisgekrönte paurische Mundartkabarett „mauke – DIE BAND“ in Max Zitts Blonhofener Theaterstadel vor ausverkauftem Saal sein neues Programm „Ohne Untertitel“. Mit 14 neuen und zehn früheren Erfolgsstücken begeisterte die Kultband einmal mehr ihre Fans und riss das Publikum zu Lachstürmen hin.

Dem allgäuerischen Teil des Publikums zuliebe moderierte Frontmann Wolfgang Klemm die einzelnen Songs größtenteils auf Hochdeutsch. Die Einleitung der Lieder erfolgte jedoch immer mit einem paurischen „Stickl“ vom Band-Poeten O. Michael Siegmund.

Mit die meisten Lacher bekamen die (programmierten) Sticheleien zwischen Siegmund, Klemm und Stumpe. Eines der Markenzeichen von mauke ist, dass sie zwar sich selbst nicht ernst nehmen – die Mundart dafür aber umso mehr. Und so erklärten sie gleich mit dem Eingangs-Song den Titel ihres neuen Programms „Ohne Untertitel“ damit, dass das Publikum gefälligst selbst paurisch lernen solle. Und in der Zugabe brachten sie den von Herzen kommenden Appell: „Tutt ock feste paurisch redn und unse Mundort su drhaln!“

Der ausgewogene Mix von Mauke-Klassikern und frisch umgetexteten Hits funktionierte. Die Geschichten vom Badetag oder von der „Sensibilität des Mannes“ haben ihren festen Platz im Programm, ebenso wie der im Original gesungene Hit „Please release me“ mit Übersetzung ins Hochdeutsche und Paurische. Die Zuhörer im Saal, allen voran der langjährige Mauke-Fan OB Stefan Bosse sowie der Mauke-Fan-Club in grün-weißen Fan-Shirts sangen, klatschten und schnipsten wie immer begeistert mit.

Und selbstverständlich verwandelte sich Siegmund bei „Wenn de Glasl hell erklingen“ wieder in „Michaela“ und zeterte im Falsett „nej, nej, nej, du alr Sifflich!“ und dass sie dem betrunken heimgekehrten Gatten gleich eins mit der „Pletsche“ verpassen wird. Dieses beliebte Paradestück wurde diesmal noch übertroffen, als Siegmund mit Lockenperücke die Bedeutung des in unterschiedlichen Betonungen von Frauen verwendeten „Ja“ erläuterte: ja („ju“ odr ou „nej“), jaha (ich kumm jo glei), jaja (loss mich ock ei Ruhe!), jaaa (ich mog ne, obr ich machs).

Seine Pianistenqualitäten am Synthesizer konnte Sven Siegmund besonders in der Kennmelodie „Mauke, Mauke“ (Icecream) entfalten. Bassist und Hobby-Instrumentenbauer Dieter Schaurich glänzte am Bass (Modell „Schaurich amBASSador III“), „Strom-Gitarrist“ Herbert Stumpe entlockte seinem Instrument bei „Dar dritte Mon“ unter anderem sogar Zithertöne. Schlagzeuger Gregor Zasche, im bürgerlichen Leben Bierbrauer, gab zuverlässig den Takt an und steuerte einen Song über Bier bei. Björn Siegmund schließlich sorgte selbst dann für Gesang, wenn Leadsänger Wolfgang Klemm eine Instrumental-Einlage am Flügelhorn, dem Akkordeon, an der Trompete und der Akustikgitarre brachte.
Ein Gag jagte den anderen. Es war einfach wieder ein herrlich amüsanter Abend, von dem man noch viel mehr erzählen könnte.

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