Gefährlicher Einsatz am Münchner Hauptbahnhof: „Gebrauch von Schusswaffe“ angedroht
Am Münchner Hauptbahnhof mussten Polizisten am Montagabend (2. September) den „Gebrauch der Schusswaffe“ androhen. Vorangegangen war ein Streit zwischen drei Personen.
München - Schwerer Einsatz am Montagabend (2. September): Polizisten mussten während eines Einsatzes am Hauptbahnhof in München den Gebrauch der Schusswafe androhen, nachdem ein 30-Jähriger mit einer, wie sich herausstellen sollte, Häkelnadel, auf zwei Personen zugegangen war. Den Gegenstand konnten die Einsatzkräfte allerdings nicht sofort erkennen.
Polizisten müssen Gebrauch von Schusswaffe am Münchner Hauptbahnhof androhen
Gegen 22:50 Uhr waren die Bundespolizisten im Sperrengeschoss des Hauptbahnhofs auf eine lautstarke verbale Auseinandersetzung zwischen drei Personen gestoßen. Im Verlauf dieses Streits näherte sich ein 30-jähriger Deutscher dann auf bedrohliche Weise einem 53-jährigen Mann aus Tansania: Dabei hielt er einen „spitzen, metallischen Gegenstand“, wie es in der offiziellen Erklärung heißt, in der Hand, der für die Beamten zunächst nicht zu identifizieren war. Daraufhin drohten die Polizisten mit dem Einsatz ihrer Schusswaffen und forderten den Mann unmissverständlich auf, das Objekt sofort fallen zu lassen. Der 30-jährige Obdachlose kam dieser Aufforderung sofort nach. Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Gegenstand um eine Häkelnadel handelte.

Hauptbahnhof München: Streife muss Waffe ziehen, ehe aggressiver Mann „Gegenstand“ fallen lässt
Als der Mann zur Dienststelle gebracht wurde, leistete er Widerstand gegen die polizeilichen Maßnahmen und beleidigte die eingesetzten Beamten fortwährend verbal. Im Gewahrsam musste der Obdachlose, der einen Atemalkoholwert von 2,88 Promille aufwies, ständig überwacht werden, da er immer wieder versuchte, sich selbst zu verletzen, unter anderem durch Kopfschläge gegen die Zellentür. Als er androhte, sich die Zunge abzubeißen, wurden der Rettungsdienst und eine Streife der Landespolizei hinzugezogen. Nach einem Gespräch mit den Rettungssanitätern stimmte er einer Verlegung in die psychiatrische Abteilung eines Münchner Krankenhauses zu, begleitet von der Polizei.
Während der Widerstandshandlungen verletzte sich ein Bundespolizist leicht an einem Finger. Die Bundespolizei ermittelt gegen den 30-Jährigen, der bereits in der Vergangenheit durch Gewaltdelikte aufgefallen war, wegen Bedrohung mit einer Waffe, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Beleidigung. Keine weiteren Beteiligten wurden verletzt. Auch die beiden anderen Beteiligten, der angegriffene 53-Jährige mit einem Alkoholpegel von 3,87 Promille und sein 63-jähriger Begleiter mit 2,13 Promille, beide ebenfalls aus Tansania, waren stark alkoholisiert. Der Auslöser des Streits ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.