Signal an Putin: Bundeswehr übt mit Nato-Partnern Ernstfall im Baltikum

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Deutschland führt die Nato-Übung Quadriga 2025 an. Schwerpunkt: Die Verteidigung der Ostflanke über den Seeweg. Die Übung ist auch ein Zeichen an Putin.

Rostock/Vilnius – Es ist ein klares Signal an den russischen Machthaber Wladimir Putin: Rund 8000 deutsche Soldaten werden in den nächsten Wochen gemeinsam mit den Streitkräften von 13 weiteren Nato-Partnern den Schutz des Ostseeraums im Krisen- oder Kriegsfall trainieren.

Bei der Übung Quadriga 2025 soll laut Bundeswehr die Verlegung von Truppen und Ausrüstung auf dem See-, Land- und Luftweg zur Nato-Ostflanke nach Litauen geübt werden.

Wegen Bedrohung durch Putin: Nato-Mitglied Lettland dringt auf Befestigung der östlichen EU-Außengrenze

Zu den 13 Ländern gehört auch Lettland. Staatspräsident Edgars Rinkevics dringt auf eine schnellere Befestigung der östlichen EU-Außengrenze seines Landes zu Russland und Belarus. „Angesichts der Geschehnisse in der Ukraine müssen wir zumindest in den nächsten Jahren auf alle Szenarien vorbereitet sein“, sagte er bei einem Besuch der Grenze am Dreiländereck zu Russland und Belarus in der Nähe von Zaborje am Dienstag (19. August).

„Die Grenze, wie sie heute ist, unterscheidet sich grundlegend davon, wie sie vor zwei Jahren war“, würdigte Rinkevics die Fortschritte bei der Errichtung der Barrieren entlang der insgesamt rund 400 Kilometer langen Grenze zu Russland und Belarus. Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 sind besonders Länder wie Estland, die direkt an Russland grenzen, besorgt.

Ostsee-Manöver Northern Coasts
Zu See, an Land und in der Luft übt Deutschland in den kommenden Wochen zusammen mit weiteren Nato-Partnern die Verteidigung der Nato-Ostflanke. (Archivbild) © Bernd von Jutrczenka/dpa

Nach Luft und Land: Schwerpunkt der Nato-Übung Quadriga 2025 liegt diesmal bei der Marine

Nachdem der Schwerpunkt der Quadriga-Übungen in den Jahren 2023 und 2024 auf den Bereichen Luft und Land gelegen habe, werde in diesem Jahr der maritime Bereich im Vordergrund stehen. Das Marinekommando in Rostock sei für die Planung und Durchführung verantwortlich. Der Hauptübungszeitraum erstrecke sich von August bis September.

Dauer August bis September
Teilnehmer 14 Nato-Staaten
Ort Rostock/Vilnius/Ostseeraum
Ziel Schutz des Ostseeraums im Krisen- oder Kriegsfall trainieren
1. Teilübung Northern Coasts (1. bis 12. September): Maritime Operationen in der Ostsee unter deutscher Führung mit 40 Schiffen
2. Teilübung Grand Eagle (27. August - 5. September): Verlegung der Panzerbrigade 37 nach Litauen mit Verkehrsbehinderungen in sieben Bundesländern

Alle Teilstreitkräfte, also Marine, Heer, Luftwaffe sowie Cyber- und Informationsraum, sind an Quadriga 2025 beteiligt. Laut Bundeswehr leistet die Übung „einen sichtbaren Beitrag zur Abschreckung gegen Russlands Ambitionen, die europäische Ordnung infrage zu stellen“. Alle Szenarien seien defensiv ausgerichtet.

Die verschiedenen Übungen finden in Deutschland, Litauen, Finnland und auf der Ostsee statt. Die Verlegung auf dem Landweg erfolgt durch Polen. Dadurch kann es auf Straßen in Nord- und Ostdeutschland zu Verkehrseinschränkungen kommen. (bg/dpa)

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