Knochenmarkkrebs: Sechs Warnzeichen sollten Sie ernst nehmen
Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 7.000 Menschen an Knochenmarkkrebs. Das Krebsleiden macht sich durch verschiedene Symptome bemerkbar.
München – Knochenmarkkrebs, medizinisch als Multiples Myelom bezeichnet, ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks, die oft erst spät erkannt wird. Die Krankheit entwickelt sich meist schleichend und kann lange Zeit ohne spürbare Symptome verlaufen. Doch es gibt charakteristische Warnzeichen, die auf diese Form von Krebs hindeuten können. Hier sind die wichtigsten Symptome, die Sie kennen sollten.
Was ist Knochenmarkkrebs?
Das Multiple Myelom entsteht durch die unkontrollierte Vermehrung von Plasmazellen im Knochenmark. Diese Zellen gehören normalerweise zum Immunsystem und produzieren Antikörper zur Krankheitsabwehr. Bei Knochenmarkkrebs gerät dieser Prozess außer Kontrolle, wodurch sich die entarteten Zellen (Myelomzellen) im Knochenmark ausbreiten können. Zudem verdrängen Myelomzellen nach Angaben von krebsliga.ch gesunde Blutzellen. Der Körper produziert schließlich „kaputte“ Antikörper und die Knochen werden abgebaut und zerstört.

Knochenmarkkrebs-Symptome: Sechs Warnzeichen, die man ernst nehmen sollte
- Anhaltende Knochenschmerzen – das häufigste Symptom: Knochenschmerzen sind das charakteristischste Warnzeichen für Knochenmarkkrebs. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft treten diese Schmerzen besonders häufig im Rücken, in den Rippen und in den langen Röhrenknochen auf. Diese Schmerzen entstehen durch die Auflösung von Knochensubstanz, die durch die krankhaften Plasmazellen verursacht wird, wie der NDR berichtet.
- Extreme Müdigkeit und Leistungsabfall: Anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung gehören zu den frühen Symptomen von Knochenmarkkrebs. Diese Tumor-assoziierte Fatigue unterscheidet sich von normaler Müdigkeit, da sie auch nach ausreichend Schlaf bestehen bleibt.
- Häufige Infekte und geschwächtes Immunsystem: Menschen mit Knochenmarkkrebs leiden häufig unter wiederkehrenden Infektionen. Das liegt daran, dass die entarteten Plasmazellen die normale Funktion des Immunsystems beeinträchtigen.
- Unerklärlicher Gewichtsverlust: Ein ungewollter Gewichtsverlust ohne erkennbaren Grund kann ein wichtiges Warnzeichen für verschiedene Krebsarten sein, einschließlich des Multiplen Myeloms.
- Blutarmut und Blässe: Die Störung der Blutbildung im Knochenmark kann zu Blutarmut (Anämie) führen. Diese äußert sich der Apotheken Umschau zufolge durch Blässe, Schwäche und Kurzatmigkeit bei geringer Belastung.
- Nierenfunktionsstörungen: Dieses Symptom kann sich durch starken Durst oder Schwellungen aufgrund von Wassereinlagerungen bemerkbar machen.
Symptome von Knochenmarkkrebs: Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?
Da die Symptome von Knochenmarkkrebs oft unspezifisch sind und auch bei anderen, harmlosen Erkrankungen auftreten können, ist eine ärztliche Abklärung entscheidend. Suchen Sie einen Arzt auf, wenn mehrere der genannten Symptome gleichzeitig oder über längere Zeit auftreten. Besonders bei anhaltenden Knochenschmerzen, die nicht auf eine Verletzung oder Überlastung zurückzuführen sind, sollten Sie nicht zögern.
Die Diagnose erfolgt durch verschiedene Untersuchungen, darunter Blut- und Urintests, Knochenmarkbiopsie und bildgebende Verfahren. Je früher Knochenmarkkrebs erkannt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten und die Prognose für die Betroffenen. (jbr)