Sabotage, Brand- und Mordanschläge - Geheime Russen-Einheit terrorisiert Westen - Angriffe auf „schwaches Nato-Glied“ Deutschland

Russland unterhält nach Informationen des „Wall Street Journal“ eine eigene Einheit für Sabotageaktionen, Terrorakte und Anschläge im Westen. Diese sei bekannt als Abteilung für besondere Aufgaben und Teil des russischen Militärgeheimdienstes, der seinen Sitz in Moskau hat. Westliche Geheimdienstexperten nennen sie abgekürzt SSD. Dem Bericht zufolge soll vor allem Deutschland ein Ziel der Angriffe sein. Die Bundesrepublik gelte sowohl den russischen wie auch westlichen Geheimdiensten als „schwaches Glied“ in der Nato. Die Gründe demnach: die Abhängigkeit von billiger Energie aus Russland, Angst vor nuklearer Eskalation und die Sympathien für Russland unter vielen Parteien und Wählern.

Anschläge in Deutschland aus Russland koordiniert

Zu den Aktionen, für die die Einheit verantwortlich sein soll, gehören demnach auch die versuchten Brandanschläge auf DHL-Flugzeuge, wie im vergangenen Sommer. Damals wurden Pakete mit Brandsätzen im DHL-Logistikzentrum in Leipzig und in Birmingham in Großbritannien gefunden worden. Beide wären beinahe an Bord von Flugzeugen geladen worden und sollten laut Ermittlern dort Brände verursachen.

Zudem soll die Einheit auch ein Attentat auf den deutschen Rüstungsmanager und Vorstandsvorsitzenden von Rheinmetall, Armin Papperger, dessen Firma Leopard-Panzer baut und der immer wieder Partei für die Ukraine ergreift, versucht haben. Ein Brand in einer Fabrik des Rüstungskonzerns „Diehl Defense“ in Berlin soll zudem auf das Konto des SSD gehen. 

Schrecken nicht vor Angriffen auf zivile Ziele zurück

Auch vor Angriffen auf zivile Ziele schreckt die Einheit nicht zurück. Der ukrainische Geheimdienst will im Mai vergangen Jahres Anschläge auf Einkaufszentren und Cafes in der Ukraine verhindert haben. Auch in Warschau sollte wohl ein Einkaufszentrum angegriffen werden. In Frankreich wurde dann im Juni ein Mann mit ukrainischem und russischem Pass festgenommen, nachdem eine Bombe in seinem Hotelzimmer explodiert war. Laut Ermittlern sollte die Bombe eigentlich in einem Möbelhaus explodieren.

Entstanden sei das SSD aus Teilen anderer Geheimdienste, die auch schon lange vor 2022 im Westen operierten. So sollen zu der Einheit auch jene „Einheit 29155“ zählen, die für den Giftanschlag auf den früheren russischen Spion und Überläufer Sergej Skripalin Großbritannien 2018 verantwortlich sein soll. Leiten soll das SSD unter anderem Generalleutnant Andrej Awerjanow, der für die Explosion eines Munitionslagers im Jahr 2014 in Tschechien verantwortlich sein soll. Sein Vize Iwan Kasianenko hat derweil wohl den Anschlag auf Skripal orchestriert. Kasianenko, der auch Farsi spricht, soll zudem den Transfer von Rüstungstechnologie an die Mullahs im Iran überwacht haben. 

Kreml-Sprecher Dimitri Peskow spricht von "völlig unbegründeten Anschuldigungen“

Was Kreml-Sprecher Dimitri Peskow als „ wie üblich, völlig unbegründete Anschuldigungen“ bezeichnet, soll laut Nato-Experten zeigen, dass Russland den Westen zunehmend als Komplizen der Ukraine im russischen Angriffskrieg gegen das Land sieht. „Russland glaubt, dass es im Konflikt mit dem steht, was es ‚den kollektiven Westen‘ nennt, und handelt dementsprechend – bis hin zur Drohung mit einem Atomangriff und der Aufrüstung seines Militärs“, sagte James Appathurai, stellvertretender Generalsekretär der NATO und dort zuständig für hybride Kriegsführung gegenüber dem „Wall Street Journal“.