Neues Jahr, neues Glück? 6 Gladbach-Stars stehen im Rampenlicht
Borussia Mönchengladbach bereitet sich ab Donnerstag auf die Rückrunde vor. Wer wird sich im Konkurrenzkampf nach dem Jahreswechsel durchsetzen?
Mönchengladbach – Die Spieler von Borussia Mönchengladbach konnten das neue Jahr ohne Sorgen begrüßen, da sie erst am Donnerstag von Gerardo Seoane ins Training beordert werden.
Bei der Fohlen-Elf stehen spannende Duelle bevor
Die Vorbereitungen auf die beiden verbleibenden Hinrundenspiele gegen den FC Bayern (11. Januar) und VfL Wolfsburg (14. Januar) sowie die darauffolgende Rückrunde beginnen ab 11 Uhr. Borussia wird unter anderem ein Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten NEC Nijmegen (5. Januar) bestreiten, bevor knapp eine Woche später der deutsche Rekordmeister im Borussia-Park gastiern wird.
Mit Trainingsbeginn werden viele Spieler im Mittelpunkt stehen. Die Anhänger freuen sich auf weitere Tore von Tim Kleindienst, die Flanken seines blitzschnellen Assistenten Franck Honorat und das mutige Spiel von Rocco Reitz. Im Hinblick auf den engen Wettbewerb rücken jedoch andere Spieler in den Mittelpunkt.
Netz gegen Ullrich – Wer wird sich durchsetzen?
Der Wettstreit auf der linken Abwehrseite wird mit großer Spannung erwartet. Luca Netz war von Mitte Oktober bis Mitte Dezember aufgrund einer Fußverletzung abwesend, hatte gegen Holstein Kiel und 1899 Hoffenheim zwei Kurzeinsätze und bemüht sich, wieder in den Spielrhythmus zu kommen. Sein Problem: Lukas Ullrich hat ihn tadellos vertreten.

Ullrich hat sich zu einem kleinen Star der Hinrunde entwickelt, da er die positiven Aspekte aus der Vorbereitung auch in der Bundesliga umsetzt. Der 20-Jährige ist defensiv stabil und setzt regelmäßig offensive Akzente. Ullrich scheint bereit, den Wettbewerb mit Netz aufzunehmen - der deutsche U21-Nationalspieler wird jedoch alles daran setzen, seinen Stammplatz zurückzugewinnen. Wenn Seoane seiner Linie treu bleibt, ist ein enges Duell zu erwarten, in dem Netz eine faire Chance bekommen wird, seine Fähigkeiten zu beweisen.
Sander und Stöger ringen um Spielzeit
Im Mittelfeld stehen Philipp Sander und Kevin Stöger im Mittelpunkt. Ersterer rückte überraschend in die Startelf gegen Hoffenheim und krönte seine solide Leistung mit einem Tor. Gegen die Kraichgauer fehlte jedoch der Spielertyp Reitz, der im Mittelfeld mit seiner Aggressivität und Zweikampfstärke vorangeht. Da der Publikumsliebling aufgrund dieser Eigenschaften weiter im Vorteil ist, bleibt abzuwarten, welchen Weg Sander im Jahr 2025 einschlagen wird.
Stöger hatte bisher nur sieben Startelfeinsätze und sammelte in den beiden letzten Spielen acht Einsatzminuten. Sein Konkurrent Alassane Pléa punktet mit einer erhöhten Schlagzahl im Spiel gegen den Ball und einer höheren Sprintgeschwindigkeit (32,26 Kilometer pro Stunde vs. 30,66 Kilometer pro Stunde bei Stöger). Obwohl der Österreicher ein kreativer Spieler ist und in 14 Einsätzen fünf Scorerpunkte beisteuerte, bleibt die große Frage, ob er sich in die Position bringen kann, den Stammplatz zu erobern.
Was passiert mit Čvančara und Ngoumou?
Auf der anderen Seite kämpft ein Duo möglicherweise um die letzte Chance im Borussia-Trikot. Nathan Ngomou wartet im dritten Jahr auf den nächsten Schritt, kommt selten über Kurzeinsätze hinaus und ist auf der rechten Außenbahn gegen Honorat chancenlos. Das von der Bild-Zeitung ins Spiel gebrachte Gerücht über Anfragen aus der Türkei wirkt nicht überraschend, spätestens im Sommer wäre eine Trennung denkbar - denn Ngoumou liefert zu wenige Argumente, um 2025/26 für Gladbach zu spielen.
Auch Tomáš Čvančara wird vom Boulevardblatt mit einem Abgang in Verbindung gebracht, angeblich soll Galatasaray Istanbul den Tschechen auf dem Radar haben. Anstatt in Gladbach durchzustarten und unter Seoane eine wichtige Rolle zu spielen, hat Kleindienst ihm den Rang abgelaufen. Čvančara ist in der Spitze die zweite und auf dem rechten Flügel die dritte Wahl, der Transfer in zweistelliger Millionenhöhe hat sich bisher kaum ausgezahlt. Wenn sich in der Rückrunde keine Verbesserung zeigt, scheint eine langfristige Zukunft am Niederrhein unwahrscheinlich - denn mit der Joker-Rolle dürfte Čvančara auf Dauer unzufrieden sein.