Die AfD ist näher an der Linkspartei, als viele denken

Was würde in Deutschland eigentlich besser, wenn die AfD in der Regierung säße? Jan Fleischhauer spricht darüber im Podcast "Der Schwarze Kanal". "Außenpolitisch weiß ich nicht, wie das zusammengehen soll, auch sozialpolitisch", sagt er und verweist auf das Rentenkonzept der Partei. 

"Im Augenblick 140 Milliarden aus dem Bundeshaushalt, also ein Drittel, gehen in die Stabilisierung der Rente. Demnächst 200 Milliarden. Und jetzt kommt die AfD und sagt, wir wollen ein Rentenniveau haben von 80 Prozent der letzten Bezüge. Dann ist ja Armageddon."

Mehr Staat statt weniger, das sei bei der AfD verbreiteter als viele dächten. Fleischhauer hat seine Informationen aus erster Hand: "Hin und wieder rede ich auch mal mit Leuten von der AfD." 

Viele Wähler kennen das AfD-Programm nicht

Vertreter des sogenannten Realoflügels hätten ihm gesagt: "Da gibt es eine ganz tief gestaffelte Sozialstaatsfraktion bei uns, die sind komplett bei Heidi Reichinnek. Letztlich." Vielen AfD-Wählern sei das nicht bewusst, mutmaßt der FOCUS-Kolumnist: "Die meisten kennen doch das Parteiprogramm gar nicht."

Stattdessen gehe es um ein Gefühl: Respekt. Viele Menschen, die morgens arbeiten gehen, fühlen sich von der SPD nicht mehr gesehen - und suchen Alternativen. 

Auch außenpolitisch erkennt Fleischhauer Widersprüchliches: "Da findest du im Augenblick eben alles. Da findest du diese Herz-Jesu-Marxisten genauso wie diese Nationalromantiker, die meinen, wenn wir Deutschland abschließen und die Zucchini wieder im eigenen Garten bauen, das ist der Weg der Gesundung. So wie Björn Höcke. Auenland."