Späte Warnungen vor Texas-Flut: Trump beschuldigt Biden-Regierung
Wegen ausgebliebener Flutwarnungen gerät US-Präsident Trump in die Kritik. Die Verantwortung weist er jedoch seinem Amtsvorgänger zu.
Kerr County – Nach der Flutkatastrophe im US-Bundesstaat Texas sind bisher insgesamt 78 Tote geborgen worden. Am schlimmsten betroffen ist der Landkreis Kerr, wo es nach Angaben des Sheriffs vom Sonntag 68 Todesopfer gab, darunter 28 Kinder. 41 Menschen würden weiterhin vermisst, sagte Texas‘ Gouverneur Greg Abbott.
Gesucht wird weiterhin auch nach zehn der vermissten Mädchen aus einem Sommerlager. US-Präsident Donald Trump beschuldigte die Vorgängerregierung, für mögliche Versäumnissen im Katastrophenmanagement verantwortlich zu sein.
Trump weist Verantwortung für fehlende Warnungen an die frühere Biden-Regierung
Nach der tödlichen Flutkatastrophe in Texas steht US-Präsident Donald Trump in der Kritik. Grund dafür sind frühere Einsparungen beim nationalen Wetterdienst. Wie der US-Sender CNN und die Zeitung Texas Tribune berichten, sollen damals Hunderte Meteorologinnen und Meteorologen vorzeitig in den Ruhestand geschickt worden sein.
Die Sturzflut und ihre Auswirkungen seien eine „Jahrhundertkatastrophe“, die niemand erwartet habe, sagte Trump am Sonntag (6. Juli) vor Journalisten. Viele Menschen hatten das lange Feiertagswochenende genutzt, um am Flussufer zu campen – ohne zuvor gewarnt oder evakuiert worden zu sein. Auf Nachfrage verwies Trump die Verantwortung dafür auf die Regierung seines demokratischen Vorgängers Joe Biden. „Das war nicht unsere Organisation“, sagte er.
Nach der Flut in Texas: Kritik an Trumps Kürzungen beim Wetterdienst
Seit Trumps Amtsantritt im Januar waren Mittel für den Nationalen Wetterdienst NWS und die Klimabehörde NOAA gekürzt und zahlreiche Wissenschaftler entlassen worden. Da kommunale Vertreter der betroffenen Landkreise in Texas klagten, sie seien nicht vor den Wassermassen gewarnt worden, kam Kritik an diesen Maßnahmen auf. Trump sagte am Sonntag, er werde die entlassenen Meteorologen bei den Behörden nicht wieder einstellen. Über seine Pläne, die nationale Katastrophenschutzbehörde Fema aufzulösen, „können wir später reden“, sagte er weiter.
In Bezug auf die Katastrophe in Texas hatte Trump zuvor Bundesmittel bereitgestellt. Er kündigte zudem an, wahrscheinlich am Freitag in die betroffenen Gebiete zu reisen. (afp/jal)