Nächste Pleite in der Modebranche: Schuhhändler aus Süddeutschland ist insolvent
Das Unternehmen mit zehn Filialen im Südwesten Deutschlands hat einen Insolvenzantrag gestellt. Grund sei die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage.
Waldfischbach-Burgalben – Die Schuh-Welt Schuhhandels-GmbH ist insolvent. Das Unternehmen hatte einen Antrag auf ein Restrukturierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt und beim Amtsgericht Pirmasens eingereicht. Das Gericht habe dem Antrag entsprochen und das vorläufige Verfahren in Eigenverwaltung angeordnet, bestätigte Schuh-Welt auf Anfrage des Fachportals FashionUnited.
Schuhhändler aus Süddeutschland insolvent – das ist der Grund
Grund für den Antrag sei die gesamtwirtschaftlich schwierige Lage. Die Nachfrage sei bei gleichzeitig gestiegenen Kosten zurückgegangen, berichten FashionUnited und schuhkurier. Rechtsanwalt Jüchser von der Kanzlei Lieser Rechtsanwälte wurde zum vorläufigen Sachverwalter bestellt.
Ziel sei es nun, die bereits in den vergangenen zwei Jahren begonnene strategische Neuausrichtung des Unternehmens voranzutreiben. Die Restrukturierung in Eigenverwaltung biete die Chance, die strukturelle Neuausrichtung umzusetzen und den Geschäftsbetrieb nachhaltig zu stabilisieren, heißt es aus Waldfischbach-Burgalben.
Nach Insolvenantrag von Schuh-Welt: Was passiert mit den Filialen?
Der Geschäftsbetrieb des Schuhhändlers werde auch während des Verfahrens fortgeführt und die Filialen bleiben geöffnet. Das Unternehmen will laut eigenen Angaben weiterhin Markenprodukte zu günstigen Preisen anbieten. Zudem werden in der kommenden Zeit Sonderaktionen gestartet. „Das Unternehmen nutzt die Möglichkeiten des Verfahrens in Eigenverwaltung, um sich für die Zukunft neu aufzustellen“, zitiert FashionUnited die Geschäftsführerin Monika Carvalho.
Restrukturierungsexperten Matthias Bayer und Lukas Eisenhuth von der Kanzlei Abel & Kollegen werden Schuh-Welt laut FashionUnited neben dem vom Amtsgericht berufenen Sachverwalter unterstützen und das Unternehmen als Generalhandlungsbevollmächtigte begleiten. Die insgesamt 80 Mitarbeiter, deren Gehälter durch das Insolvenzgeld im vorläufigen Verfahren bis April gesichert sind, wurden informiert.
Mehrere Schuhhändler melden Insolvenz an
Ohnehin sind es schwierige Zeiten auf dem Schuhmarkt: Zwei Wochen nach der Pleite des Schuhhändlers Reno hatte auch die Schuh-Handelsgruppe HR Group Insolvenz angemeldet. Dezember 2023 gab es Berichte über Bankrott-Erklärungen der Schuhhändler Salamander und Schuhhaus Klauser. Die Schuh-Händler haben 93 Filialen in Deutschland, davon viele auch in NRW – darunter etwa in Hamm. Sowohl Salamader als auch Klauser sind Einzelhandelstöchter des Schuhkonzerns Ara und damit wahre Traditionsunternehmen. (bohy)