USA - Trans-Gewichtheberin gewinnt Frauen-Meisterschaft und löst Debatte über Fairness aus

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Getty Images Eine Transgender-Gewichtheberin hat sich in den USA ihre erste nationale Meisterschaft erkämpft - das gefällt nicht jedem (Symbolfoto)

Vicki Pipers Triumph im Gewichtheben stößt auf gemischte Reaktionen. Die Transgender-Athletin gewinnt klar, doch eine Debatte um Fairness lodert auf. Dabei ist die Sache eigentlich klar.

Vicki Piper, eine 57-jährige Transgender-Gewichtheberin, hat mit ihrem ersten nationalen Titel bei den Masters-Gewichthebermeisterschaften in Reno im US-Bundesstaat Nevada sowohl Beifall als auch Kritik hervorgerufen. Wie „WPDE“ berichtete, dominierte Piper ihre Alters- und Gewichtsklasse mit 56 Kilogramm im Reißen und 71 Kilogramm im Stoßen, was insgesamt 127 Kilogramm ergibt. Damit übertraf sie ihre Mitbewerberin um 17 Kilogramm.

Diskussion über Fairness nach Sieg von Trans-Gewichtheberin

Pipers Erfolg sorgte jedoch nicht nur für positive Schlagzeilen, wie die „New York Post“ berichtete. Die Tatsache, dass eine Transfrau den Wettbewerb dominierte, entfachte eine Diskussion über die Fairness und Gleichstellung im Frauensport. In den sozialen Medien teilte Piper ihre Freude mit der Nachricht: „Erster nationaler Wettkampf im Gewichtheben für mich“ und unterstrich ihre Identität mit dem Hashtag „#transwomenarewomen“.

Konservative Stimmen melden sich zu Wort

Zu den kritischen Stimmen gehörten prominente Konservative wie Vivek Ramaswamy, ein Unternehmer und bis vor kurzem noch republikanischer Präsidentschaftskandidat, der auf den Wandel in der Sportwelt hinwies. Er erwähnte den früheren Einsatz für den „Title IX“ – ein US-amerikanisches Bundesgesetz, das Diskriminierung aufgrund des Geschlechts im Bildungssport verbietet – und kontrastierte diesen mit der aktuellen Anerkennung von Transgender-Sportlerinnen. Lauren Boebert, eine Abgeordnete aus Colorado, äußerte sich ebenfalls kritisch zu der Entwicklung.

Richtlinien für Transgender-Athleten

USA Weightlifting, der US-Verband für Gewichtheben, hat auf die Kontroverse reagiert, indem es klare Richtlinien für die Teilnahme von Trans-Athletinnen festlegte. Zu den Bestimmungen gehört, dass die Sportlerinnen mindestens zwei Jahre lang einer Hormontherapie unterzogen sein müssen, um potenzielle Wettbewerbsvorteile zu minimieren. Laut „WPDE“ wurde der Verband aber sogar per Gerichtsbeschluss dazu verpflichtet, Trans-Athletinnen in Frauen-Divisionen antreten zu lassen.

Die Kontroverse um Vicki Piper erinnert an einen Fall aus dem Dartsport. Dort hat die Niederländerin Noa-Lynn van Leuven als erste Transfrau sowohl im gemischten als auch im Frauenwettbewerb der Professional Darts Corporation (PDC) Turniersiege errungen.   Ihr jüngster Sieg auf der PDC Women’s Series in der englischen Stadt Wigan, bei dem sie unter anderem die britische Weltranglistenerste Beau Greaves besiegte, löste eine Welle von Kritik aus – sowohl online als auch unter den eigenen Teamkollegen.

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cb