Harry G grantelt im Tölzer Freibad

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Beim Auftritt im Tölzer Naturfreibad nahm Harry G. kein Blatt vor den Mund. © arp

Kabarettist „Harry G“ machte am Oach Festival in Bad Tölz mit seinem neuen Bühnenprogramm „HoamStories“ den Auftakt. Auch wenn der Auftritt nicht ausverkauft war, sind die Veranstalter zufrieden.

Bad Tölz – Granteln was da Zeug hält. Damit ist Harry G. zur Internetbekanntheit geworden. Am Freitagabend amüsierte er mit seinem neuen Bühnenprogramm „Hoamstories“ das Publikum beim Oach Festival. Schimpfereien auf die „Isar Preisen“, die Münchner Gesellschaft und Urlauber inklusive – aber freilich immer mit einem charmanten Augenzwinkern.

Schon von Beginn seines Auftritts an, zeigte Harry G, bürgerlich Markus Stoll, dass er wie immer kein Blatt vor den Mund nehmen wird. Er holte die Tölzer da ab, wo sie sich auskennen: am Blomberg. Und dort konnte er auch mit seinem Lieblingsthema starten, den „Preißn“. Die, seiner Beobachtung nach, aber auch ebenso gerne „mit ihren Plastikboxen“ auf dem Weg nach Italien den Irschenberg verstopfen. Mit seinem einzigartigen Mix aus bayerischem Dialekt und schwarzem Humor begeisterte er dabei wieder das Publikum.

Harry G überrascht mit Witzen über sich selbst

Aber ganz seinem Programmnamen entsprechend, wendete er diesmal seine Beobachtungen auch bei sich selbst an. „Ich bin jetzt 45 Jahre alt und mir ist aufgefallen, dass jede Bewegung mittlerweile Geräusche macht“, gestand er dem Publikum. „Es gibt dafür sogar einen Begriff: „old-man-noises“. Alte-Männer-Geräusche.“ Ebenso, wie er mit den Tücken der Technik zu kämpfen hat: Online Geld überweisen oder Updates bei seinem Apple-Computer vornehmen. Aber auch seine Nachbarschaft in Forstenried blieb nicht außen vor. Da ist eine Esoterik-Birtin, die einen Ausgleich für ihre stressige Arbeit als Beamtin der Stadt München braucht oder der Hannoveraner Arno, der als „normaler Preiß“ ursprünglich zugezogen war. „Die Münchner Gesellschaft hat ihn mittlerweile aber eingesogen“, stellte Harry G enttäuscht fest. „Jetzt ist er ein Isar-Preiß, mit seinen flippigen Isar-Preißn-Outfits.“

Circa 600 Besucher waren am Freitagabend zum Auftakt des Oach Festival gekommen.
Circa 600 Besucher waren am Freitagabend zum Auftakt des Oach Festival gekommen. © Arndt Pröhl

In gewohnter Manier zog er über jeden her, der seinem bayerischen Weltbild zuwiderläuft. In seiner 90-minütigen Show waren das dann auch die „Aperol-Spritz-Mädels“, der Skoda-Fabia-Fahrer oder „Ilse und Manfred aus Penzberg, die in Palma Urlaub machen“.

Show kommt bei Publikum gut an

Aber auch das Publikum band er in seine Show ein. Wer sich traute, sich zu melden, wurde den Abend über nicht mehr losgelassen. Die waren aber von Harry Gs Auftritt begeistert: „Wie immer trifft er die Charaktere zwar überspitzt, aber doch genau“, stimmte ihm Markus Petraschek aus Neuburg an der Donau zu.

Die Stadtwerke Bad Tölz zeigten sich sehr zufrieden: „Mit rund 1500 Besuchern an beiden Abendveranstaltungen, harry G und Josh, hatten wir eine tolle Festivalstimmung“, so Martina Geisberger. „Die Besucher kamen bis aus Österreich und es waren alle Altersgruppen vertreten“, lautet ihre Bilanz.

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Mit knapp 600 verkauften Karten am Freitag blieben allerdings einige Plätze leer, was auch Sabine Weihmann aus Bad Tölz auffiel: „Schade, dass nicht alles voll ist. Aber wir haben ja noch Ferien und es ist so viel anderes in der Umgebung momentan los“, vermutete sie die Gründe dafür. „Außerdem ist Harry G in letzter Zeit öfter in der Gegend aufgetreten.“

Die anwesenden Zuhörer konnten sich dafür einen umso schöneren Abend im Freibad machen. Bei den sommerlichen Temperaturen gab es neben der guten Unterhaltung auch kulinarisch ein breites Angebot mit verschiedenen, teils regionalen Food Trucks. (Maria Blöckner)

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